Excerpt from �ber die Lykinosdialoge des Lukian

In zwolf Dialogen tritt Lukian unter dem Namen Lykinos als feiner Sp�tter und Satiriker oft angreifend auf. Da� unter Lykinos der Schriftsteller zu verstehen ist, ergiebt sich aus den chronologischen Daten im welche dem Leben des Schriftstellers entnommen sind, sowie aus denr Umstande, da� die Veranlassung zu der Abfassung einiger Dialoge, wie des Sr, uyro'mav und E1i1'of'xog, nur dann begreiflich wird, wenn wir annehmen k�nnen, da� Lukian eine wirkliche Begebenheit als Augenzeuge hat schildern wollen. Es fragt sich nun, weshalb Lukian mit seinem wirklichen Namen zrrriickh�lt, und andererseits, warum er unter einem so durchsichtigen Pseudonym auftritt. Denn mag arrzzrmg ein anderer Name sein, 'welchen Lukian des �hnlichen Klanges wegen w�hlte, oder nichts anderes als das dem griechischen Ohre aeconiodierte florvxtarrig,3) jedenfalls ist der Name von denr verschieden, unter welchem der Schriftsteller seine Schriften herausgegeben hat. Der Grund f�r eine derartige Pseudonymit�t lag meiner Meinung nach darin, da� Lukian in den satirischen Dialogen einer Stimmung, welche ihn gerade beherrschte, oder demjenigen, was ihn geistig besch�ftigte oder was er sonst pers�nlich erlebt hatte, Ausdruck verleihen, andrerseits sich die Freiheit bewahren wollte, sich seiner Laune ungest�rt hingehen zu k�nnen, ohne f�r jedes Wort einstehen zu mussen. In diesem Wechsel zwischen Ernst und Scherz, welcher es dem Urteil des Lesers uberl�.�t, zu entscheiden, was als wirkliche Meinung des Schriftstellers, was als ironische Bemerkung und poetische Zuthat zu betrachten ist liegt das Charakteristische der Lykinosdialoge. Es ist der Zweck dieser Arbeit, daraufhin die einzelnen Dialoge durch zugehen, sowie den Versuch zu machen, die Tendenz eines jeden derselben zu erkl�ren und die Zeit der Abfassung zu bestimmen, um danach die Frage zu beantworten, weshalb Lukian in den andern Dialogen mit seiner Pers�nlichkeit vollst�ndig zur�cktritt.

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