Excerpt from �ber den Sch�nheitsbegriff

Wir k�nnen ein Bildniss wahr, wolgetrbfi'en finden, aber viel leicht nicht sch�n, und zwar m�glicherweise gerade insofern nicht, als es vollkommen wahr, (1. H. Ein ganz getreues Konterfei eines Menschen, aber einen unsch�nen Menschen ist. Wir werden allerdings einer gewissen Gattung von Wahrheit, n�mlich der Wahrhaftig keit, z. B. Der Richtung eines k�nstlerischen Geistes auf wahre Dar_ stellung der Dinge, der F�higkeit eines Dichters das wahre Sein der Dinge von allem tr�gerischen Schein befreit herausznerkcunen 'und zur Anschauung zu bringen und ebenso auch der Wahrhaftigkeit des Charakters, die Anerkennung gew�hren, dass sie zum Sch�nen, ja zum Sch�nsten geh�re, was es geben kann; wir bezeugen all dieser Wahrhaftigkeit nicht blos sittliche Achtung, sondern wir empfangen von ihr auch den erfreuenden Eindruck des Wolgefallens an der in ihr zu Tage tmtcnden durch nichts zu beirrenden Gediegenhcit des Sinnes, welche beim blossen Schein nicht stehen bleibt und selbst nie blos scheinen will, sondern lediglich mit dem, was da wesenhaft und wirklich ist im Denken oder Handeln sich befasst. Aber wir werden uns darum doch hilten' blos Wahrhaftigkeit sch�n zu finden, wir werden sie nur als Eine der vielen Eigenschaften eines Menschen betrachten, welchen der Name sch�n zukommen kann; wir werden eine unz�hlige Menge von Dingen fiir sch�n erkl�ren, denen wir das Lob der Wahrhaftigkeit gar nicht ertheilen k�nnen, weil es auf sie keine Anwendung findet, wie z. B. "sch�ne Naturerzeugnisse aller Art, "sch�ne Geb�ude und was dergleichen mehr ist, und wir werden stets das Bewusstsein haben, dass, wenn auch Wahres zugleich sch�nsein kann, doch beide Begriffe nicht dieselben sind, dass sie zwar in keinem Widerspruchs unter sich sind, aber auch nicht mit einander zusammenfallen.

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