Excerpt from �ber das Leben und die Lehre des Ulfila: Bruchst�cke Eines Ungedruckten Werkes aus dem Ende des 4. Jahrhunderts, im Namen der Gesellschaft Fur �ltere Deutsche Geschichtskunde

Man begreift, dafs dieser d104 nicht eben leicht zu lesen und abzuschrei ben war. Schon die Z�ge der Cursiv erfordern �bung; das L�ckenhafte, Unzu sammenh�ngende erschwerte die Arbeit; die Stellen die absichtlich besch�digt sind schienen auf den ersten Blick oft v�llig unleserlich. Schon fr�her einmal ist das Ganze mit Gall�pfeltinctur uberstrichen und dadurch braun gef�rbt. Es scheint, dafs diese Bem�hung ohneerfolg geblieben ist; wenigstens hat niemand etwas von einer Bekanntmachung des hier erhaltenen Werkes geh�rt. Sp�ter hat man auf der Pariser Bibliothek sich mit der Lesung dieser Handschrift besch�ftigen wollen, aber die Arbeit als zu schwierig, und in der Meinung, das Resultat werde die aufgewandte M�he nicht belohnen, bald wieder aufgegeben. Leider kann auch ich mich nicht rahmen das Ganze gelesen zu haben. Da ich noch andere Arbeiten zu vollenden hatte und meine Abreise nicht zu lange mehr verschoben werden konnte, sah ich mich gen�thigt, mich auf die Benutzung eines nur kleinen, aber des wichtigsten Theiles zu beschr�nken; auch stand nur dieser mit meinen Studien und mit den Arbeiten der Gesellschaft f�r �ltere Deutsche Geschichtskunde in einem n�heren Zusammenhange. Und selbst hier ist noch Manches l�ckenhaft und unvollst�ndig geblieben. Ich kann aber versichern, dafs ich keine M�he gescheut habe, um das M�gliche zu erreichen. Die grofse nicht genug zu r�hmende Liberalit�t der Vorsteher der K�niglichen Bibliothek, denen ich mich auch fur viele andere Gef�lligkeiten zu dem lebhaftesten Danke verpflichtet f�hle, machte es mir m�glich, diese kostbare Handschrift ganz nach Bequemlichkeit zu benutzen. So konnte ich die g�nstigsten Stunden zu dieser Arbeit ausw�hlen; ich bin oft, wohl mehr als zwanzig Mal, zu den schwierigen Stellen zur�ckgekehrt, ich habe versucht, bei verschiedener Beleuchtung die schwachen Spuren der Z�ge aufzufassen, erst ohne, dann auch mit H�lfe che mischer Mittel. Doch halfen mir diese nicht viel; auf dem von Gall�pfeltimtnt getr�nkten Pergamente wollte nur noch Acidum muriaticum eine Wirkung thun. Aber die zum Theil abgerissene Schrift auf den d�nn gewordenen Bl�t tern konnte es nicht wieder herstellen; doch sind mehrere fr�her undeutliche und zweifelhafte Stellen dadurch mit Sicherheit gelesen werden. Ich habe die �berzeugung, dafs meine Behandlung dem Codex keinen Schaden zugef�gt hat; dafs die Tinctur das Pergament blau f�rbt, ist bekannt und kann dem der sie anwendet nicht zum Vorwurf gemacht werden. Dafs eine sp�tere Revision dieser Bl�tter nicht noch Einiges erg�nzen werde, was mir zu entzifl'ern nicht gelingen wollte, kann ich nicht in Abrede stellen; die wiederholte Betrachtung der Zuge allein f�hrt nicht zum Ziele, eine gl�ckliche _divination mufe f�rdernd hinzutreten; was oft lange unleserlich war, stellte sich. Dann pl�tzlich klar vor Augen. Wohl h�tte ich w�nschen m�gen, w�hrend der sp�teren Besch�ftigung mit diesen Fragmenten und bei der Ausgabe selbst den Codex zur Hand zu haben; ich h�tte mehreres n�her bestimmen k�nnen, wahrscheinlich dies oderjenes zu berichtigen gefunden. Doch glaube ich nicht, dafs mir wesentliche Irrthumer werden vorgeworfen werden k�nnen; fur _die buchst�bliche Genauig keit des leserlichen d104es will ich einstehen.

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