Excerpt from �ber Aneurysma Cordis: Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Medizinischen Doctorwürde der Hohen Medizinischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität zu Freiburg im Breisgau

Schwielen können auch unter Umstanden verkalken. Ihr hauptsächlichster Sitz befindet sich im linken Ventrikel und zwar ganz besonders an der Spitze und den angrenzenden Teilen des Septum und der vorderen Herzwand Im rechten Ventrikel kommen solche Schwielen selten vor. Im Bereich solcher Herzschwielen ist die kontractile Substanz mehr oder weniger vermindert oder ganzlich geschwunden. Das strafl'e und derbe Gewebe ist nicht im Stande, dem andauernden und ziemlich starken Blutdruck andauernd mit der notwendigen Elasticität Widerstand zu leisten. Es wird unter der Wucht des Blutdrucks allmählich atrophisch, wird dünner und buchtet. Sich unter dem ständigen Drucke schliesslich aus. Das Aneurysma kann in seinen Dimensionen die Grösse einer Kirsche haben, kann sich aber auch bis zur Grösse einer Orange und darüber hinaus ausdehnen. Aueh die Formen des Aneurysma sind sehr verschieden, entweder ist es eine mehr oder weniger flache Ausbuchtung der Herzwand oder es sitzt derselben wie ein Beutel auf In diesem Falle ist es in seinem ganzen Umfange durch die ent mrechende Oefl'nung mit dem Herz Innern verbunden oder aber das Innere des Aneurysma ist durch einen mehr oder weniger engen Hals mit der Herzkammer verbunden. Durch den Verlust der Herzwand an Contractilität und dadurch, dass die lichte Weite der Herzkammer unregelmässig geworden ist, kommt es besonders bei den gehalsten Aneurysmen leicht Zu thromben-bildungen. Daher kommt es beim Aneurysma auch leicht zu Embolien im Gehirn, zuhämorrhagischen Infarkten in Milz und Nieren, oder, vom rechten Herzen ausgehend, zu Embolien und hämorrhagischen Infarkten der Lungen. Hieraus kann man sich daher leicht die Todesursachen erklären. Aber auch der lokale Krankheitsherd kann eine direkte Todesursache werden. Die Wand des Aneurysma wird im Laufe der Zeit immer dünner und schliesslich kann sie bersten. Meistens entsteht hierdurch eine Verbindung mit dem Cavum Pericardii, seltener mit dem rechten Ventrikel. Da die infectiöse Myocarditis meist in kleinen disseminirten Herden auftritt, danach auch bei Ausgang in Heilung nicht zur Bildung grösserer Herzschwielen und Aneurysmen führt, da sonach die Bildung grösserer Herzschwielen und chronischer Aneurysmen fast in allen Fällen auf eine arterio-klerose der kranz-arterien zurückzuführen ist, kommt dieses Herzleiden meist dem höheren Alter zu. Nur in ganz vereinzelten Fällen sind Aneurysmen bei Kindern nachgewiesen werden. So teilt zum Beispiel Rosenstein in der Zeitschrift für klinische Medizin den Fall eines Aneurysma bei einem 11jährigenlinaben mit.

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