Bittersüßer Liebesroman mit eindeutigen erotischen Szenen
Frankreich, 1765: Sie ist eine junge Witwe, die mit ihrem kleinen Sohn vor den Häschern des Königs flüchtet. Er ist ein an Leib und Seele gezeichneter Kriegsheld, der mit dem Schicksal hadert. Als Claire de Beaufort von Wegelagerern überfallen wird, bewahrt ein unheimlicher Fremder sie vor dem Schlimmsten. Ihre Erleichterung währt allerdings nicht lange, denn ihr Retter ist Julien, Marquis de Sauvigny, ein treuer Gefolgsmann Ludwig XV. und einer der gefürchtetsten Männer Frankreichs. Also verschweigt sie ihm ihre wahre Identität. Als er sie verführt, erfährt sie in seinen Armen eine noch nie dagewesene Ekstase. Doch Julien de Sauvigny ist ein unbarmherziger Mann. Nachdem er ihre Lüge durchschaut hat, stellt er sie vor die Wahl: Entweder gibt sie sich ihm bedingungslos hin, wann immer er es verlangt, oder er liefert sie dem König aus ...
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LESEPROBE
Obwohl kein Laut aus dem Raum drang, trieb die Neugier Claire an. Warum, hätte sie nicht sagen können, und im Nachhinein verfluchte sie sich dafür. Hätte sie doch nur in diesem Moment kehrtgemacht! Leise trat sie über die Türschwelle und stockte mitten im Schritt. Julien de Sauvigny saß hinter einem Schreibtisch, die Hände entspannt auf den Armlehnen seines Sessels gelegt. Er trug ein weißes Hemd, das am Hals weit offen stand und dunkle Brusthaare erkennen ließ. Die hochgekrempelten Ärmel offenbarten kräftige Oberarme
"Madame", sagte er gedehnt, als er sie erblickte. "Was kann ich für Euch tun?"
"Entschuldigt, Monsieur." Ihr Herzschlag beschleunigte sich, wie meistens in seiner Gegenwart. Der Mann machte ihr Angst. "Ich bin auf der Suche nach Michelle, dem Serviermädchen. Mir wurde gesagt, sie sei im Blauen Kabinett, aber ich nehme an, jemand hat sich mit mir einen Scherz erlaubt", fügte sie etwas zu hastig hinzu.
"Mitnichten, Madame. Ihr seid am Ziel angelangt. Nur ist das Mädchen im Moment leider beschäftigt", antwortete er milde lächelnd.
Verwundert trat Claire näher, als sie zwischen den Beinen des Marquis einen schwarzen Lockenkopf bemerkte, der sich rhythmisch auf und ab bewegte. Sie brauchte einen Moment, um die Szene richtig zu deuten, dann schnappte sie hörbar nach Luft.
"Aber ... aber ...", stammelte sie. Sie spürte, wie ihr das Blut in die Wangen schoss.
"Nehmt Platz, Madame", sagte Julien mit schmeichelnder Stimme. Er nahm eine Hand von der Armlehne und strich über Michelles dunklen Kopf, ohne seine Besucherin aus den Augen zu lassen. "Mir dünkt, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis das Mädchen wieder zur Verfügung steht."
Michelles amüsiertes Glucksen beantwortete er, indem er fest an ihren Haaren zog.
Claire hatte ihre Finger in ihrem Kleid gekrallt, sie begann zu zittern. "Monsieur! Ich ... ich ..." Sie wich einen Schritt zurück.
"Ihr habt es eilig?", fragte er, als sie sich abwenden wollte. "Wir können das Ganze gern beschleunigen, wenn Ihr es wünscht."
Unfähig, auch nur einen Muskel zu rühren, verfolgte Claire, wie sich seine Finger, lange kräftige Finger, fester um Michelles Locken schlossen und ihren Kopf zu einem schnelleren, härteren Rhythmus zwangen. Gleichzeitig spreizte er seine Oberschenkel noch ein Stück, den Kopf gegen die Rückenlehne gestützt. Während das Mädchen ihn hingebungsvoll leckte, hielt er seine grauen Augen unverwandt auf Claire gerichtet.