Excerpt from Werke, Vol. 1: Lebensbild; Alemannische Gedichte; Hochdeutsche und Lateinische Gedichte; R�tsel; Vermischte Prosa; Theologische Schriften; Predigten

S o wichtig und ausschlaggebend jener Ansta � von au�en her gewesen war, ihre unvergleichliche K�stlichkeit haben die alemannischen Gedichte doch dadurch erhalten, da� sie Kinder der Sehnsucht sind. Alle Liebeskrafi des Mannes flo � in sie hinein, und in den Einzelgedichten, die sich aber, von sicherster Kunstlerhand aufgereiht, zu einem erstaun lich vollst�ndigen Gesamtbild zusammenschlie�en, lie� sie das ganze sehnsuchtig vermi�te und zum Seelenbesitz em porgel�uterte ugendland seine verkl�rte Auferstehung feiern. Auf tun sich die drei Bezirke, Wiesental, H ertinger Gegend, katholisches Gebiet hinter dem Beichen, und selbstverst�ndlich auch der Blick hinuber in die Schweiz mit der Stadt Basel und ins Elsa�. In diesem Raume er scheinen die dazugehorigen Menschen jeden Alters und Geschlechtes, mit ihren Tugenden und Schw�chen, ihrem Lieben und ihren K�mmernissen, mit ihrer Werktagshan tierung und ihrer Feiertags und Feierabendfreude, mit Brauch und Glaube, mit der Sage des Landes und seiner alten und seiner gegenw�rtigen Geschichte. Neben der gl�cklichen Gro� familie, deren Atti so pr�chtig zu erz�h len wei�, steht die mit ihrem einzigen Kinde zur�ckgeblie bene sorgende Witwe, und es wird immer wieder r�hren, wie die zarte Scheu vor jedem nackten Gest�ndnis die von der eigenen jugendzeit handelnden Gedichte gerade aus dem Wiesental, ihrem tats�chlichen Schauplatz, weg und in die Hertinger Gegend verlegt hat. Auch die geliebte Frau, Gustave F echt, ist nicht vergessen. H uldigt ihr nicht in der keuschen Verh�llung des Bildes gleich das Anfangs gedicht von der Wiese? Alles Menschliche aber ist einge bettet in die herrliche Landschafl mit Gew�chs und Getier, mit Flu� und Bergen und dar�ber den ewigen Gestirnen. Ja, Liebe und innigste Vertrautheit hat mit der Phantasiekrafi des Kindes und mit einer Meisterlichkeit, die schon Goethe staunen lie�, auch diese Dinge der Natur wie Menschen erlebt und gestaltet. Wie ein Markgr�fler M�d chen wandert die Wiese durch ihr Tal, bis 's Gotthards gro�e Bueh, der schweizerische Rhein, sie in seine kr�fli gen Arme nimmt; gleich einer Markgr�fler B�uerin tut die Sonne ihr Tagwerk; wie ein Oberl�nder Bursch im F eier tagsgewand und mit der Feiertagsfreude im Auge tritt der Sonntag ins Dorf. Und gleiche urt�mliche Gestaltungs krafi l��t im geisterbesuch zu sichtbaren Wesen werden, was den Menschen an stillen K r�flen zu Hilfe kommt, und was als schlechte Regung und schlechtes Gewissen irrend und plagend im eigenen Herzen wohnt.

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