Landwirtschaft steht in Deutschland mit dem Rücken zur Wand: Gesellschaft und NGOs fordern immer neue, strengere und höhere Standards für die Lebensmittelerzeugung - und die Mehrheit der Politik folgt ihnen häufig unreflektiert und bereitwillig in dem Glauben, die am lautesten Fordernden würden zwangsläufig eine gesellschaftliche Mehrheit repräsentieren.Landwirtschaft trägt eine große Verantwortung - für sauberes Wasser, für reine Luft, für guten Boden und für die Biodiversität in unserem Land. Allzu häufig macht sich Politik bei ihrer Entscheidungsfindung aber nicht die Mühe, ökologische Herausforderungen systematisch und wissenschaftlich zu analysieren, sondern überträgt die Verantwortung pauschal auf die Landwirtschaft und die Art und Weise, wie sie seit Jahrzehnten Dünger ausbringt, Pflanzenschutz betreibt und Tiere hält. All dies mündet in immer höhere Standards, deren Einhaltung Kosten verursacht, die sich allzu häufig am Markt nicht durch angemessene Preise amortisieren lassen. Über die Wertschätzung und Ablehnung von Landwirtschaft geht ein tiefer Riss durch Deutschland - und dieser Riss verläuft häufig trenngenau zwischen ländlichen Regionen und den Städten. Die Entfremdung sogenannter "urbaner Milieus" vom tatsächlichen Landleben ist in Deutschland eklatant - und dieser Trend wird in den kommenden Jahren voraussichtlich nicht abreißen. Durch diese Entfremdung immer größer werdender Teile der Bevölkerung von der Lebensmittelerzeugung, durch die immer häufigere Stilisierung von Ernährung zur Glaubensfrage und zur Sinnstiftung für immer größere Bevölkerungskreise und gleichzeitig die fahrlässige oder gezielte Verbreitung von kaum oder nicht recherchierten Informationen werden immer mehr Menschen für Fake-News empfänglich. Um diesen Trend umzukehren bedarf es aber gerade des Gegenteils: mehr Objektivität und wissenschaftliche Fakten. Dialog zwischen Stadt und Land statt Konfrontation. Und vor allem: wieder miteinander reden anstatt übereinander!Für diesen Dialog zwischen Verbraucher und Erzeuger versucht dieses Buch "Vom Buhmann zum Problemlöser - gebt Bauern in Deutschland endlich wieder eine Perspektive!" einen Anstoß zu geben. Auf 125 Seiten und in 16 Kapiteln soll die Frage beantwortet werden, warum Landwirtschaft in der Gegenwart so wenig Wertschätzung erfährt, werden Gründe genannt, warum ländliche Strukturen gegenwärtig so wenig Gehör in der Politik finden, wird die Verantwortung, die der Verbraucher mit seiner Konsumentscheidung trifft, diskutiert, werden die teilweise fragwürdigen Geschäftsmodelle von NGOs beleuchtet und die Auswirkungen der Energiewende für den ländlichen Raum analysiert, der Irrsinn der Novellierung der Düngeverordnung aufgezeigt und schließlich die Herausforderungen, die sich aus der Wolfsmigration ergeben, kritisch diskutiert.