Excerpt from Urkundenbuch des Klosters Pforte, Vol. 1: 1132 bis 1300

Von der historischen Commission der Provinz Sachsen schon vor langerer Zeit mit der Bearbeitung eines Urkundenbuches des Klosters Pforte beauftragt, habe ich in der bevorstehenden 350jährigen Stiftungs feier der Landesschule Pforte die erwunschte Veranlassung gefunden wenigstens die erste Abtheilung des Werkes, der die andere in kurzester Frist folgen soll, als eine bescheidene Festgabe zu Ehren der Jubilarin erscheinen zu lassen. Denn dass ihr dieses Buch gehöre, darauf hat sie so berechtigte Ansprüche als nur denkbar sind. Dieselben Räume, fern dem Getriebe der Welt, welche 400 Ia_b_e lang den thätigen Brudern von Cistercium eine stille Behausurig gewahrt haben, be herbergen seit der Reformation ihre Schulgemeinde, die bei aller Ver' schiedenheit der Anschauungen und Formen des Lebens mit ihren Vor gängern doch das Ora et labora als Richtschnur gemein hat. Was der Mönche wirthschaftlicher Sinn erworben und sorgsam gehutet hat, das bietet, wenngleich erheblich vermindert, der Stiftung des Herzogs Moritz bis auf den heutigen Tag die Mittel zu ihrer Erhaltung; und die Dokumente, welche jene hinterlassen haben, besitzen deshalhfür diese zwar kaum noch juristische, wohl aber hohe geschichtliche Be deutung. -der Landesschule Eigenthum sind ferner die beiden umfang reichen und -ausserst werthvollen handschriftlichen Sammlungen, welche mich in den Stand gesetzt haben ein reichhaltiges, für mehr als die beiden; ersten Jahrhunderte des Klosters annähernd vollständiges Urkundenbuch herzustellen. Und endlich darf ich es wohl aussprecheh, dass mein persönliches Verhältniss zu der Anstalt, der ich theils als Schuler theils als Lehrer bisher mehr als dreissig Jahre angehört habe, es mir. Zur Pflicht macht ihr meine _arbeit als ein Zeichen der Dank barkeit und Anhänglichkeit darzubringen.

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