Excerpt from Untersuchungen �ber das Endliche und das Unendliche, mit Ausblicken auf die Philosophische Apologetik, Vol. 2: Die Lehre des Hl; Thomas von Unendlichen, Ihre Auslegung Durch Prof. Langenberg und Ihr Verh�ltnis zur Neuzeitlichen Mathematik

Als hochragende Leuchte der Wissenschaft steht Th oma s v 0 11 A q 11 i n vor unseren Augen da, und selbst grunds�tzliche Gegner k�nnen ihm diese Anerkennung nicht ver sagen. Eine schier unersch�pfliche Fundgrube von.theologischer und philosophischer Weisheit bilden vor allem seine beiden "summen'f: kein Wunder also, da� J�nger dieser beiden Wissenschaften sich immer wieder von neuem hinein vertiefen, teils um ihr Wissen und Erkennen an den Sch�tzen des Aqui naten zu bereichern, teils aber auch, um ihre eigene Geistes sch�rfe mit der seinigen kampfend zu messen. Viel eher wird man es auffallend finden, wenn ein M ath e m a tik e r Anla� nimmt, dem hl. Thomas eine Studie zu widmen. Und so war mir denn auch in dem halben Jahrhundert, seitdem die mathema tische Literatur mich anzieht, meines Gedenkens nie eine fach wissenschaftliche Arbeit zu Gesichte gekommen, welche die einschl�gigen Leistungen des "doctor angelicus sich zum be sonderen Vorwurf genommen h�tte. Da stie� ich mit nicht ge finger �berraschung im Philosophischen Jahrbuch der G�rres gesellschaft 1917 auf. Eine Abhandlung von Langenberg �ber "des hl. Thomas Lehre vom Unendli-chen und die neuere Mathematik. - Noch umso mehr erregte ihr Inhalt meine Aufmerksamkeit, als darin vielfach und mit er kennbarer Deutlichkeit Bezug genommen war auf Ausf�hrungen, die ich selbst zwei Jahre vorher in meinem Buche �ber "das Endliche und das Unendliche (m�nster 1915) der �ffentlichkeit vorgelegt hatte. Manchen von mir ge�u�erten Gedanken fand ich bei Lang en b e r g wieder, konnte mich aber dem Eindruck nicht verschlie�en, da� seine Darlegungen unter einer Einseitigkeit litten, die den Kern der Sache nicht klar ins Licht treten lie�. Dieser Umstand legte mir den Zweifel nahe, ob nicht etwa auch die Vorf�hrung der thomistischen Lehre von dem gleichen Mangel mitbetroffen sei. Und so kam ich zu dem Ent schlusse, bei gelegener Zeit auf T h o m as zuruckzugreifen und, so gut ich es vermochte, seine Lehre aus der Quelle selbst zu sch�pfen. In der Tat lehnte sich die darauf verwandte M�he reichlich. Namentlich konnte ich die Beziehungen zwischen den Gedanken des Aquinaten und der neueren Mathematik, beispiels weise dur'ch Hervorhebung einiger S�tze Killings, er weitern, konnte bestimmte Punkte deutlich machen, wo Thomas stehen geblieben, w�hrend Neuere auf dem angeschlagenen Wege weitergewandert waren, konnte schlie�lich auch hier und da auf M�ngel hinweisen; die gewissen thomistischen Be gr�ndungen erkennbar anhaften. Namentlich aber glaube ich bei Langenberg in sehr wichtigen Punkten auf durchaus einwandfreie Art Fehlg�nge nachgewiesen zu haben. Ob und inwiev'veit mir das gelungen, bitte ich den Leser genau und mit aller Unbefangenheit pr�fen zu wollen. Es handelt sich dabei um Gegenst�nde, die nicht blo� die Philosophie an sich, ins besondere die Naturphilosophie betreffen, sondern auch die christliche Apologetik nahe angehen.

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