Die Psychologie des Begehrens: Warum wir nicht widerstehen können - und warum alltägliche Dinge manchmal eine besondere Bedeutung für uns haben
Was passiert in unserem Gehirn, wenn wir Vergnügen empfinden? Ist der Genuss beim Betrachten eines Kunstwerks oder die Ehrfurcht vor einem Naturschauspiel vergleichbar mit der Befriedigung, die wir beim Sex erleben, oder den Gaumenfreuden, die uns eine köstliche Süßspeise bereitet? Welche Funktion erfüllen Gefühle der Lust, wie haben sich diese Empfindungen in der Evolution entwickelt, und warum möchten wir sie immer wieder erleben? Warum sind oft kleine Dinge so wertvoll für uns? Der amerikanische Psychologe Paul Bloom beleuchtet in diesem Buch die Wissenschaft hinter unseren Wünschen und Neigungen - von unseren "niederen" Instinkten bis zur hohen Kultur, von kindlichen Bedürfnissen bis zu typisch männlichen oder weiblichen Süchten, vom Alltäglichen bis zum Abseitigen.
"Ein Buch über Sex, Essen, Kunst und Spaß - wer könnte da widerstehen? Wohl niemand. Das Buch handelt von all diesen Dingen, aber man darf es ganz ohne Schuldgefühle genießen, weil es ein tiefes Verständnis von Philosophie, Entwicklungspsychologie und Evolutionstheorie vermittelt ... Die Lektüre ist wie gemeinsames Sternengucken mit seinem coolen Lieblingsprofessor, wenn man high ist." Newsweek
"Bloom hat die Gabe, wunderbar klar zu schreiben ... Er führt uns - mit dem Blick eines Philosophen - auf eine große Reise durch Biologie und Psychologie." Globe and Mail
"Wortgewandt und provozierend entführt uns Paul Bloom in die Paradoxien menschlichen Vergnügens, von kannibalischen Freuden über den Genuss eines Picasso bis hin zum Spaß an IKEA-Möbeln. Dabei zeigt sich, dass uns die Eigenarten unserer Lüste auf höchst vergnügliche Weise etwas über die menschliche Seele verraten." Jonah Lehrer, Autor von "Wie wir entscheiden: Das erfolgreicheZusammenspiel von Kopf und Bauch"
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Mit Vergnügen - Die Psychologie des Lustvollen
Der Gedanke an Sex mit einer Jungfrau wirkt auf viele Männer äußerst erregend. Der Durchschnittsbürger verbringt viele Stunden täglich vor dem Fernseher. Sammler zahlen Millionen für abstrakte Kunst. Menschen bremsen, um sich schaurige Unfälle auf der Gegenfahrbahn anzuschauen, sie gehen in Kinofilme, die sie zum Weinen bringen, und sie kommen einfach nicht an Schokolade vorbei.
Wir haben Lust auf etwas, Spaß an etwas, finden bestimmte Dinge in höchstem Maße vergnüglich oder befriedigend. Aber Vergnügen ist alles andere als ein einfaches Phänomen. Unsere Bedürfnisse, Wünsche und Vorlieben gehen über die Symmetrie eines hübschen Gesichts, über zucker- und fetthaltige Nahrung oder über die Schönheit eines Gemäldes hinaus. In Sex und Kunst und Schokolade erklärt Paul Bloom, Professor für Psychologie an der Yale University, wie Vergnügen beim Menschen eigentlich funktioniert, und berichtet von den bahnbrechenden Untersuchungen zu diesem Thema. Er stellt dabei die alte Vorstellung in Frage, die Lustgefühle als schlichte Sinnesreaktionen versteht. Bloom sieht vielmehr unsere essenzialistischen Überzeugungen als entscheidenden Faktor an - also das Gefühl, dass dem, was wir begehren, etwas Besonderes innewohnt. Daher wollen wir eine Original-Rolex besitzen und keine Imitation, den echten Picasso sehen und keine Kopie, mit der Frau zusammen sein, in die wir uns verliebt haben, und nicht mit ihrer genetisch identischen eineiigen Zwillingsschwester.
Bloom schreibt spannend und geistreich, er nimmt Anleihen bei Entwicklungspsychologie, Philosophie, Neurowissenschaften und Verhaltensökonomie und erläutert unsere niederen und höheren, hehren wie dunklen Begehren. So gewährt er uns beispiellose Einblicke in einen Bereich der menschlichen Psyche, den die Wissenschaft erst allmählich zuverstehen beginnt.