Wer erinnert sich nicht an Omas Gute Küche? Die rundliche Frau, die mit Mehl an den Händen und der mit Teig und Soße verschmierten Schürze um die ausladenden Hüften vor dem Herd oder dem Ofen stand und wunderbar herzhafte und herrlich süße Dinge zauberte! Das Bild der Frau, die gefühlt von morgens bis abends Teig knetete, Fleisch zubereitete und Suppen aufsetzte und dafür sorgte, dass wunderbare Düfte durch das Haus zogen und für ein wohliges Gefühl der Heimeligkeit sorgten, lässt uns bei dieser Erinnerung nicht mehr los. Die damalige Küche war Handwerkskunst und dabei können wir dieses Wort tatsächlich wörtlich nehmen. Früher wurde noch viel von Hand gemacht. Es wurde gerührt, gestampft, geknetet, geschnitten, gehackt, ausgenommen und aufwendig verziert. Ständig klapperten Töpfe oder klang Geschirr aufeinander. Es wurde geräumt, getan, gemacht, Schweiß und Soße verschüttet und nach Stunden der Zubereitung dann endlich ein Mahl auf den Tisch gestellt. Doch war es wirklich so? War die damalige Küche derart Zeit raubend und anstrengend? Oder haben wir nur den Eindruck, da wir in Zeiten von Mikrowelle und Schnellkochtopf einfach verwöhnt davon sind, innerhalb von wenigen Minuten unser Essen fertig vor uns zu sehen? Doch wodurch unterscheidet sich die heute Küche von der damaligen noch? Früher gab es frische Zutaten; der obligatorische Besuch auf dem Markt, wo das Gemüse noch Farbe hatte und das Obst bereits weithin duftete gehörte zur Tagesordnung. Aus wenigen Dingen wurden einfache, aber dennoch schmackhafte und vor allem gesunde Dinge bereitet. Was dominiert die heutige Küche? In Plastik eingepackte Lebensmittel, die mit Zusatzstoffen haltbar gemacht werden oder sogar (Lebensmittelskandale lassen grüßen) mit Chemikalien bereits deutlich nach Ablauf ihrer Haltbarkeit zumindest wieder optisch so aussehen, als seien sie gerade erst frisch verarbeitet worden. Zusätzlich haben wir Maschinen, welche die zusammengepanschten Mischungen der einstmals bekömmlichen Zutaten aufheizen und sie genießbar machen. Essen wurde damals selbst angebaut. Ich erinnere mich noch an den Gemüsegarten hinter dem Haus meiner Großmutter wo die Gurken, Tomaten, Kartoffeln und Kürbisse in ihrer vollen Pracht ebenso wuchsen, wie die riesigen Hecken der Weintrauben, aus denen mein Opa seinen eigenen Wein machte. Auch die Hühner, die jeden Tag frische Eier gaben, waren ein typisches Bild im Garten meiner Großeltern. Aber all die Mühe und der Aufwand, der Schweiß und der Muskelkater haben sich gelohnt. Die Speisen damals waren so köstlich und einprägsam, das ich heute noch den Geschmack der Nudelsuppe im Mund habe, die meine Oma jedes Mal kochte, wenn wir zu Besuch kamen. Wer einmal selbst zubereitete Speisen mit Fertigprodukten vergleicht, kennt den Unterschied. Wer einmal schlichte Bratkartoffeln, ohne Salz oder andere geschmacksbeeinflussende Zusatzstoffe nur in einer gusseisernen Pfanne im eigenen Röstgeschmack erlebt hat, wird wahre Gaumenfreuden erfahren und sie in Zukunft nicht wieder anders essen wollen. Kochen war Tradition und Kochbücher zu kaufen gab es damals kaum. Die Rezepte wurden mündlich weitergegeben oder auf Zettel geschrieben, die mit Soße und Teig verklebt in einer kleinen Holzschachtel im Küchenregal aufbewahrt wurden. So können wir froh darüber sein, dass diese Ideen und Erinnerungen bis heute überdauert haben und wir, fernab von zusammengepressten Gerichten und Speisen, die kaum mehr an ein wirkliches Mahl erinnern, noch erfahren können, was wirklich hochwertiges, gesundes und geschichtlich interessantes Kochen bedeutet. Lassen Sie uns gemeinsam erfahren, was die damalige Küche mit sich brachte! Welche Unterschiede und Tipps und Tricks die Menschen damals aufbrachten, um für Gaumenfreuden zu sorgen!Ich wünsche viel Spaß beim Stöbern, Ausprobieren und Auspröbeln, Selbstverfeinern und Weiterdenken und natürlich: Einen guten Appetit!