Excerpt from Repertorisches Jahrbuch für die Leistungen der Gesammten Heilkunde im Jahre 1838, Vol. 1: Die Heilkunde Deutschlands

An diese alte Kunst und Wissenschaft der Medicin wünschen wir auch hier die wahren Fortschritte der neuem Zeit angeknüpft, nur mit ihr die aus den fast neugeschaifenen Hülfswissenschaftnn hervorgehenden Resultate uhansgesetzt verbunden zu sehen. Wie Viele von uns haben es nicht im anlaufenden Theile dieses Jahr bundaria selbst erlebt wie zwischen allem empirischen Lärm und philosophischen Getöse in der Medicin fortwährend ein Sinn für die Natur sich erhalten hat, dessen billige Forderungen gar nicht so schwer sich befriedigen lassen. Löst sich auch der unbefangenen, gesunden, man möchte sägen künstlerischen, Anschauung das Räthsel der Natur williger, als dem stürmischen Audrange der Be griffe, so darf man doch anderseits nicht verkennen, dass auch das mit frischester Naturbetrach'tung Aufgefasste, um festgehalten, -wie dergegeben zu werden, und zu einer allgemeineren Geltung gelangen zu können, durch das zusammenhaltende Band eines durchgreifendeu Gedankens verknüpft werden müsse, dass der Geist das Bedürfniss habe, die Ordnung seiner Gesetze über alle Beobachtungen zu 'vér breiten, und die in ihrer Totalität geahnte und ergriffene Idee in fassliche Begriffe zu zerlegen; nie aber wird man es an der Dar stellung, an dem Gehalte wissenschaftlicher Sätze verkennen, ob sie ursprünglich auf dem voreilig abgesteckteu und abgetheiiten Felde der Abstraction entsprungen sind, oder das °gepräge unmit telbarer Auffassung aus der Natur an sich tragen. Solche aus der Berührung mit Natur und Erfahrung und unter ihrer' Eingebung durchgebildete Lehren und Beobachtungen sind es nun, welchen wir hier vorzugsweise grössern Raum gestatten, während wir die ihnen hiermit nicht gleichstehenden mehr 111 den Hintergrund rücken.

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