Seit dem 1. Jahrhundert nach dem Leben Jesu Christi wurde die christliche Kirche durch die Heilige Schrift geleitet, die zu jener Zeit als das Wort Gottes akzeptiert wurde. Während des ersten Jahrtausends schlichen sich jedoch Hochmut, Politik und Machtstreben in die Kirche ein und führten zu Handlungen, die nicht mehr im Einklang mit Gottes Geboten und den Lehren Jesus in der Bibel waren. Im Jahre 1517 versuchte der Mönch Martin Luther, die Kirche von innen zu reformieren, indem er auf Praktiken aufmerksam machte, die im klaren Gegensatz zu den Prinzipien der Bibel standen. Luthers Absicht war es, Reformen herbeizuführen, indem er auf diese Praktiken hinwies und eine Korrektur verlangte. Unglücklicherweise wurden seine Korrekturwünsche von den Mächtigen der Kirche nicht positiv aufgenommen. Das Ergebnis war ein protestantischer Ableger der Kirche: die erste Reformation oder Reformation 1.0. Heute, 500 Jahre nach der Reformation, ist die Kirche durch Hochmut, Machtstreben und Politik, erneut von den fundamentalen Wahrheiten der Bibel abgewichen und daher erneut in Schwierigkeiten. Die heutigen Probleme resultieren aus einer Dekonstruktion der Bibel und schaffen so eine Kirche ohne Fundament - ungläubig, schwach und nur noch ein Schatten dessen, was sie einmal war und von dem, was Gott geplant hatte. Denn selbstverständlich ist das Fundament der Kirche Jesus Christus und Gottes Absichten für die Menschen durch Jesus Christus wurden uns durch das Wort mitgeteilt, so wie es in der Bibel geschrieben steht. Durch die Dekonstruktion, die Auflösung und das Auseinandernehmen der Bibel, hat die Kirche ihre solide Basis verloren. Und ohne Basis, wird jede Struktur, egal wie alt, wie massiv und glorreich sie einmal war, mit Sicherheit kollabieren. Was die Kirche heute dringend braucht, ist eine neue, eine weitere Reformation. Die Dekonstruktion der Bibel war eine Folge der Aufklärung im 17. und 18. Jahrhundert. Diese sogenannte Aufklärung basierte größtenteils auf Wissenschaft. Sie war die neue, trendige Art und Weise die Wahrheit zu erklären - ganz im Gegenteil zu Gott, der seine Wahrheit durch sein geschriebenes Wort, die Bibel, offenbarte. Natürlich war dies nur ein scheinbares Dilemma, denn die Wahrheit bleibt immer Wahrheit, wenn sie wirklich wahr ist. Während der letzten Jahrhunderte hat dieser unlogische Wettbewerb zwischen Wissenschaft und Gott dazu geführt, dass unsere Sicht der Bibel als Wort Gottes buchstäblich zerschreddert wurde. Daher braucht die Kirche jetzt einen Paradigmenwechsel des Denkens - eine Reformation 2.0. Es ist das Anliegen dieses Buches aufzuzeigen, dass Wissenschaft und Bibel nicht wirklich miteinander im Widerstreit stehen, sondern zwei Wege zur tatsächlichen Wahrheit sind. Daraus folgt logischerweise, dass wenn es eine Wahrheit gibt, sie unabhängig davon, wie sie entdeckt wurde, offenbart werden sollte. Dann hat die Kirche wieder ein starkes, schriftliches Fundament, aus dem Wahrheit gezogen werden kann. Dennoch sollten wir bei der Konstruktion einer Synthese aus all diesen Erkenntnissen immer von der Voraussetzung ausgehen, dass die Bibel Gottes Offenbarung an die Menschheit enthält. Verstehen wir diese Wahrheit richtig und folgen ihr, wird auch die Kirche auf den rechten Weg zurückfinden und zu dem werden, was Gott für sie bestimmt hat. Und durch sie werden dann andere wieder vom Licht und der Liebe Jesu Christi angezogen werden.