Excerpt from Psychologie des Emotionalen Denkens

Von der Aufgabe, die sich das vorliegende Buch gestellt hat., handelt der einleitende Abschnitt. Dagegen mu� ich uber den Titel eine erl�u ternde und rechtfertigende Bemerkung vorausschicken.

Im Mittelpunkt der folgenden Untersuchung steht das Denken, das sich aus der emotional-praktischen Seite des Geistes, aus dem Gefuhls und Willensleben entwickelt, dasjenige also, das in den Vorstellungs gebilden der affektiven Phantasie wie in der Welt der Zwecke, Normen, Werte und G�ter wirksam ist und uns am markantesten in der asthe tischen Kontemplation, im religiosen Glauben, in Sitte, Recht und Moral entgegentritt" Ich glaube zeigen zu k�nnen, da� dieses Denken, dessen elementare Bet�tigungen in den Gef�hls und Begehrungsvorstellungen aufzusuchen sind, sich dem urteilenden, das mit dem erkennenden Denken zusammenf�llt, als ein eigenartiger, selbst�ndiger, in sich einheitlicher Typus logischer Funktionen zur Seite stellt. Aber wie sollte ich es nennen? Die bisherige Wissenschaft hat von ihm terminologisch wie sachlich so gut wie keine Notiz genommen. Bei ihr war darum kein Rat zu holen. Am Wege lag die Bezeichnung "praktisches Denken. Allein sie ist nicht blo� zu eng, sie w�rde auch, was schlimmer ist, irrefuhrend wirken. Unter "praktischem Denken pflegen wir ja etwas wesentlich Anderes zu verstehen. Wenn ich schlie�lich zu dem Wort "emotional griff, so war ich mir der Gewaltsamkeit wohl bewu�t, die in dieser Erweiterung des Sprachgebrauchs liegt Indessen hat die Wahl doch auch eine ge wisse sachliche Berechtigung. Zwar darf aus dem Namen keinerlei Be kenntnis zu einer psychologischen Theorie �ber das Verhaltnis von F�hlen und Wollen herausgelesen werden. Fern liegt es mir auch, den terminus"emotionen als Bezeichnung fur den allgemeinen Begriff, unter den Gef�hle und Willensakte fallen w�rden, in Vorschlag zu bringen. Wer aber der im N achstehenden durchgef�hrten Analyse der volitiven Vor stellungen aufmerksam folgt, dem wird nicht entgehen, wie nahe die selben nach ihrer pr�sentativ - logischen Seite an die aus Gef�hlen und "gem�tsbewegungen entsprungenen Vors%llungserlebnisse herantretem Und es ist kein Zweifel, da� der Typus des Vorstellens und Denkens, den volitive und affektive Vorstellungs und Denkprozesse mit einander gemein haben, ohne allzu gro�en Zwang als "emotional bezeichnet werden kann. Wie man sich nun aber auch zum Namen stellen mag �ber etwaigen terminologischen Bedenken bitte ich die Sache nicht aus dem Auge zu verlieren.

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