Excerpt from Ornithologische Monatsberichte, 1913, Vol. 21

An dem schon erw�hnten 19. August schritt ich vom Rhein fall Fumatsch herkommend gegen Mittag 12 Uhr die Lukmanier strafse abw�rts meinem damaligen Standquartiere zu. Bei dem Dorfe Platta ist der medelser-rhein besonders tief eingeschnitten und brausend und ungest�m sendet er seine schaumgekr�nten Wellen zu Tal. Von der an ihm entlang ziehenden Strafse sieht man stellenweise unmittelbar, fast senkrecht auf ihn hinab. Als ich Freund C'inclus an einer jener g�nstigen Beobachtungsstellen auf einem aus dem Wasser ragenden Stein sitzen sah, hemmte roh, obwohl er mir damals eine t�gliche Erscheinung war, doch unwillk�rlich die Schritte, um zu sehen, wie er an dieser besonders re1fsenden Stelle des Rheins einen seiner Kopfspr�nge in den "strudelnden Trichter ausf�hren werde. Ich brauchte nicht lange zu warten, da war der kleine stramme Kerl schon mitten drin und den Augen des Beobachters v�llig entschwunden. Bald jedoch kam er w1eder empor, um unverz�glich aufs neue seine Taucherk�nste fortzusetzen. Doch kehrte er keineswegs sogleich zu seinem Sitzplatz oder auf einen in der N�he befindlichen Stein zur�ck, vielmehr verblieb er geraume Zeit schwimmend, von den sch�umenden, sich �berst�rzenden Wellen dahin und dorthin sich treiben lassend, vielfach von ihnen zur Seite geworfen und �berflutet, auf und unter der Wasserfl�che, in die er immer wieder hinabtauchte und aus der er nach 3, 4, 5 Sekunden wieder erschien, um Atem zu holen "im rosigen Licht. Meistens entschwand er, wenn er tauchte, meinen Blicken vollst�ndig, woraus auf die an jener Stelle offenbar betr�chtliche Tiefe des Rheins geschlossen werden darf, wenn auch das Wasser durch seinen starken Wellengang den Ein blick in die Tiefe an sich erschwerte. Da ich ein solches Schwimmen noch niemals beim Wasserstar gesehen hatte, so begann ich zu z�hlen, wie lange er auf und unter dem Wasser weilte, bis er wieder auf einen aus dem Wasser hervorragenden Stein zuruck kehrte. Einmal konnte ich nicht weniger als zweiundvierzig Sekunden feststellen. Dabei war von einer Ermudung bei dem Vogel nichts zu bemerken, obwohl er geradezu einen Kampf mit dem ungeb�rdigen Strom zu bestehen hatte, der ihn bisweilen wie ein St�ckchen Holz umherschleuderte. Nur ungern trennte ich mich von dem wackern Taucher. In einer Lokalsammlung in Disentis sah ich zwei aus der dortigen Gegend stammende Nester der Wasseramsel. Das eine hatte das Flugloch wie beim Wasser star �blich auf der Seite, das andere wies jedoch die 'gew�hnliche, oben offene, nicht uberwolbte N estform auf.

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