Niki, ein Kind im Grundschulalter, hat ein Geheimnis: Sie sieht Katzen. Das ist an sich nichts Besonderes, wären ihre Katzen nicht Schattenkatzen, die sie überall hin begleiten, auch in die Schule. Dort wird sie leider von der Gutschi-Bande gemobbt, die jeden belästigt, der sich nicht Markenklamotten leisten kann und das prahlerische Verhalten der Mitglieder bewundert.
Nikis alleinerziehende Mutter arbeitet als Altenpflegerin und kommt erst abends nach Hause, wo die Tochter schon auf sie wartet. In der Wohnung hat sie ihre ganz realen Katzen Nimmersatt und Sister, in deren Gegenwart sie sich nicht gar so einsam fühlt. Da diese Katzen sie auch als Schattenkatzen begleiten, fühlt sich Niki stets ein wenig bestärkt, da sie ihr Geheimnis als Gabe ansieht, nicht etwa als Symptom einer Verrücktheit.
Annika schließt sich Niki an und wird eine Weile ihre beste Freundin. Doch eines Tages verrät auch Annika Nikis Geheimnis an die Gutschi-Bande, so dass die Freundschaft abrupt zerbricht.
Die Corona-Krise legt plötzlich das Land lahm, alle Schulen schließen und nur die Kinder von "systemrelevanten" Menschen dürfen noch in einen Hort gehen. Plötzlich gehört Nikis Mutter, die bisher als Inhaberin eines schlechtbezahlten und wenig angesehenen Berufs galt, zu den wichtigen Leuten. Besser bezahlt wird sie deshalb nicht, aber wenigstens darf ihre Tochter in einen Hort gehen.
Dort trifft Niki viele nette Kinder und auch den Mick, der ein wenig "überdurchgeknallt" ist und Rapper werden will. Da er selber als verrückt gilt, hat er großes Verständnis für Niki und ihre Katzen, die nur sie sehen kann, was er ziemlich cool findet. Gleich will er mit ihr einen Song darüber erfinden und sie damit auch gegen die Gutschi-Bande unterstützen, aber er vergisst völlig das Mädchen in seinem Eifer. Niki fühlt sich ein wenig zurückgesetzt, aber dann geschieht plötzlich etwas Sonderbares:
Die Schattenkatzen verschmelzen zu einer Mädchenfigur, an deren Fingerkuppen Krallen wachsen. Niki erkennt sich selbst darin und plötzlich begreift sie: Sie ist selber stark genug, um sich gegen Mobber und Einsamkeit zu wehren. Sie braucht eigentlich nur die eigenen Stärken und Gaben zu erkennen und darauf zu vertrauen.
Audioversion unter: https: //www.youtube.com/watch?v=U0YSPB_jeMg