Excerpt from Lehrbuch der Krystallographie

Die erste Hälfte des vorliegenden Buches ist getreue Uebersetzung; es wurden nur die Zonenregeln und die Angabe der bis gegen Ende 1855 gemessenen Krystalle bei jedem einzelnen Systeme hinzugefügt. Ich bedaure, dass der Druck bereits zu weit fortgeschritten war, um noch einige wichtige Arbeiten neuesten Datums berücksichtigen zu können: so das Ille'moz're von Marignaw, dessen Resultate ich am Schlussc dieses Vorvmrts fol gen lasse; es ist nur wenig zu den von Rummels berg. Quenstwlt und Dana angeführten Krystallspe eies zugewachsen. Die Miller'sche Terminologie habe ich unverändert beibehalten. Wenn gleich mancher Ein wurf gegen dieselbe sich erheben oder doch manche an Consequenz und überlegene Benennungsumise aus jüngerer Zeit. Sich anführen liessu da mir aber die Berechnungs und Construct.ionsmethode weitaus als das wichtigste erschien, so zog ich es vor, in den späteren Abschnitten die Synonymik einiger an derer Autoren ausführlich mitzutheilen und Miller's Benennungen intact zu lassen Vollständigkeit in der Sy. Nonymik lag nicht in meiner Absicht; es ist in dieser Beziehung in Kenngott� jüngst ersehienenem Werke jeglichem Bedürfnisse Befriedigung geboten. Gmssere'l.u. Siitze und zum Theil völlige Umarbeitung erfuhren die ('apitel über Goniometrie und das Zeichnen der Krystalle. Neu hinzugekommen ist der Abschnitt über die Physik der Krystalle. Die letzten dreissig Jahre haben unsere Kenntniss der physikalischen Verhältnisse der Krystalle so beträchtlich erweitert. Dass man oft genug in den Vor reden zu krystallographischen Handbüchern dem Verspre chen einer künftigen Fortsetzung begegnet.welche die Dar stellung der physikalischen Thatsaclwn zur Aufgabe ha ben und die Gesetze und Beziehungen mittheilen sollte, welche zwischen der ausseren Gestalt und dem Verhalten gegen Licht, Wärme und Elcktricititt statt haben. Diese Fortsetzungmn sind nicht erschienen; dagegen bringt ie des Jahr Reihen neuer und gen'ichtiger lieohueldungen. Und mit dem Wachsen des Materiales nimmt auch die Nothwendigkeit. Des. Snnuuelns und Einordnens der zerstreuten Wahrnelunungmi zu. Das Vollständigste findet sich immer noch in den terminologisehen Einleitungen mineralogischer Handbueher; Haidinger, Naumann, Dufrénoy, Miller und Dana haben in grösserer oder geringerer Ausführlichkeit die physikalischen Verhältnisse besprochen, konnten aber den reichen Stoff um so we niger vollstandig darbieten, als bisher die Präparate der Laboratorien noch keinen Raum in den naturhistorischen Lehrbuchern über die unorganische Natur gefunden und doch weitaus die meisten Thatsaehen an letzteren fest gestellt wurden. Beer's sehr schätzbares Verzeichniss be schränkt sich auf die Angabe der Brechungsexponenten und optischen Axen.

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