Excerpt from Kritische und Exegetische Bemerkungen zum Bellum Hispaniense

Der Verfasser gebraucht hostis in zweifacher Weise. Entweder bezeichnet er damit die Gegner Cäsars in Spanien, so 1. 5. 17, 2. 30, 2. 31, 4. 32, 2 2 Mal), oder er wendet es in allgemeiner Bedeutung an, so 31, 2 und 41, 2. Er gebraucht es also nie direkt von Parteigenossen Cäsars. Eigentümlich ist es, dass es in der ersten Hälfte des Schriftchens so selten vorkommt. Das gewöhnliche Wort ist adrersarii, das sich 34 Mal findet: an 32 Stellen bezieht es sich auf die Anhänger der Sahne des Pompeius, doch hat er es auch zwei Mal auf die Casarianer angewendet, nämlich 25, 3 und 26, 5. Nipperdey wundert sich daruber, dass dies Wort im hell. Hisp. Und Af'ric. So häufig vorkommt, während es bei Hirtius selten ist. Mit Recht weist Schiller S. 56 darauf hin, dass Hirtius nur von Kriegen mit auswartigen Feinden berichtet, die für den Römer hostes sind. Im hell. Civ. Nennt Cäsar die Pompeianer zuerst nur i11i111wi dann tritt advcrsarii an seine Stelle. 41, 4 erscheint zum ersten Mal hostis, doch wiegt in den Schlusskapiteln immer noch adrersariu.v vor; im 3. Buche hingegen steht hostis 22, adversarias nur 5 Mal. Wenn nun Schiller zu dieser schönen Beobachtung, die zeigt, wie Cäsar nur allmahlich den Abscheu vor dem bösen Worte hostis überwindet, hinzufügt: "der Verfasser des bellum Africanum wie der des bellum Hispaniense standen offenbar noch auf dem Standpunkte, den Casar im 1. Buch des bellum civile eingenommenhat; daher die heutige Verwendung des milderen Wortes. So durfte dies doch auf den Verfasser des hell. Hisp. Nicht zutreffen. Denn der Mann, der die Gegner latro11es tituliert (l, 4 und 40, sie mit Barbaren vergleicht 15, 6 und immer, wo es nur irgendwie thunlirh, in den Augen des Lesers herabzusetzen sucht. Hat sich gewiss auch nicht davor gescheut, den Ausdruck hostis zu gebrauchen. Es scheint demnach das Wort adaersarii damals die volkstümlichere Benennung der Gegner im Felde gewesen und der Umstand, dass der Verfasser das Wort host1'.v erst in der zweiten Hälfte seiner Schrift öfters anwendet, zufällig zu sein.

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