Im Zeitalter der Taschenrechner scheinen die Fähigkeiten im Kopfrechnen nicht mehr gefragt zu sein und verkümmern. Mathematik-Lehrer kommen regelmäßig ins Kopfschütteln, wenn sie ihre Schüler dabei beobachten, wie diese reflexartig zum Rechenknecht greifen, um selbst simpelste Aufgaben wie 13 + 17 oder 4 - 19 auszurechnen.
In einem offenen Brandbrief vom 17.3.2017 an die Kultusministerkonferenz sowie die Bundesministerin für Bildung und Forschung beklagten Dutzende Hochschullehrer von verschiedenen deutschen Universitäten "Den Studienanfängern fehlen Mathematikkenntnisse aus dem Mittelstufenstoff, sogar schon Bruchrechnung (!), Potenz- und Wurzelrechnung, binomische Formeln, ... Termumformungen ... Diese Defizite sind schon längst kaum noch aufholbar ... In der Studieneingangsphase finden inzwischen fast überall mathematische Analphabetisierungsprogramme statt ..." Als Konsequenz aus diesem Befund fordern sie, "Sorge zu tragen, dass Deutschlands Schulen wieder zu einer an fachlichen Inhalten orientierten Mathematikausbildung zurückkehren können, die Verantwortung für die gründliche Übung und Wiederholung des genannten Mittelstufenstoffes wieder uneingeschränkt von den Schulen übernommen wird, wichtige Grundlageninhalte wie Bruch- und Wurzelgleichungen, Potenzen mit rationalen Exponenten ... wieder in die Lehrpläne aufgenommen werden, der Einsatz von Taschenrechnern und Computeralgebra-Systemen (CAS) die wichtige Phase des Einübens der elementaren Rechentechniken nicht beeinträchtigt (in Hessen ist z. B. ab Klasse 7 der Taschenrechner Pflicht, was die Routinegewinnung, etwa in der Bruchrechnung, empfindlich stört), ..."
Dies soll kein Plädoyer gegen das Nutzen eines Taschenrechners sein. Jedoch soll die Unterweisung in den Umgang mit Taschenrechnern nicht das ausführliche Üben und das ständige Wiederholen einfacher Aufgaben der Algebra verdrängen. Dazu zählt auch das Kopfrechnen.
Wer die Aufgaben 97 - 98 / 103 - 198 / Wie lautet die Quadratwurzel aus 4.489? / 1/18 von 498 / Um wie viel ist 1/7 von 252 größer als 1/6 von 330? / Wie viel ist 122,5 : 2,5? problemlos und in angemessener Zeit im Kopf - also ohne die Hilfe eines Taschenrechners - zu lösen vermag, kann sich das Studieren dieses Buches sparen.
Wer nicht auf die Ergebnisse 9.506 / 20.394 / 67 / 27 2/3 / 3 / 49 kommt, aber dies auch schaffen möchte, sollte dieses Buch gewissenhaft durchlesen. Dann gelingt ihm auch, was bereits vor 140 Jahren den Volksschülern, also Schülern bis zur 10. Klasse, abverlangt wurde. Als Orientierung für dieses Buch wurde u. a. Johann Friedrich Heuners´ "Lehrgang des Rechenunterrichts mit gleichmäßiger Berücksichtigung des Kopf- und Zifferrechnens" (16. Auflage, Ansbach, 1882) genutzt, in der Hoffnung und Erwartung, dass auch die Schüler des 21. Jahrhunderts die gleichen Fähig- und Fertigkeiten im Kopfrechnen erlangen mögen wie ihre Ur-Ur-Ur-Großeltern Ende des 19. Jahrhunderts.

Frei nach dem Werbeslogan eines bekannten Schokoladenherstellers gilt für die einzelnen Bücher der drei Schriftenreihen "Mathematik leicht verständlich", "Wirtschaftskunde leicht verständlich" und "Wirtschaft in neun Lernbereichen" das Credo "Schnörkelfrei - praktisch - gut". Auf Glamour und Glanz wird bewusst verzichtet. Um die Produktionskosten möglichst niedrig zu halten, wird das Taschenbuch im Schwarz-weiß-Druck angeboten. Lediglich die eBook-Inhalte sind farbig. Statt prunkvoller Aufmachung wird in schlichter und bescheidener äußerer Form das volle Augenmerk auf den Inhalt gelegt. Gemäß dem Tätigkeitsprinzip werden die Themen mithilfe von zahlreichen Beispielaufgaben vorgestellt. Zwischenschritte und Kommentare erleichtern das Lösen der gestellten Aufgaben.
Für Lehrer an Berufsschulen, Oberschulen und Beruflichen Gymnasien ist dieses Skript die ideale Unterrichtsvorbereitung, für Lernende ein geeignetes Material zum