Excerpt from Kant als Philosoph des Katholizismus

Seit wann aber ist es denn eigentlich spe zifisch protestantisch, seinen religi�sen Glauben im Leben und Sterben und sein ethisches Verbal ten im Tun und im Lassen, wie das schon Eduard von Hartmann einem Lange und schon damals auch einem Vaihinger gegen�ber betont hat, auf ein ganzes System von bewu�ten L�gen zu gr�nden? Mogen sich Paulsen und Kaftan darin gefallen, den gro�en Kritiker als Spezifisch protestantischen Philosophen zu preisen, mag ihn Bauch in seiner Strebsamkeit unter dem Beifall der "schweizer theologischen Zeitschrift als den Vollender des Ideen kreises unseres Reformators wenn auch nur in dem Sinne sehil dern, da�, mit dem zuletzt genannten Blatte zu reden, "bei allem Gegensatz, der zwischen ihnen besteht beide doch gleichwohl in ihren moral und religionsphilosophischen Anschauungen prinzipiell so sehr harmonieren, da� der eine als Vorl�ufer des andern gelten kann ist es wahr, was Vaihinger behauptet, da� Kants als-oh-theorie der eigentliche und letzte Sinn seiner Phi losophie ist, dann zweifle ich f�r meine Person nicht einen Augen blick daran, da� Luther selber, lebte er heute noch, gegen Kant mit Worten eifern w�rde, f�r die er in unseren Tagen wahrscheinlich �berhaupt keinen Setzer w�rde finden k�nnen.

Gewi�, ich habe es selber gezeigt, man kann im Kantischen Gedankenkreise auch der als-oh-theorie eine positive Deutung geben und gerade auf sie gest�tzt die Normen der Sittlichkeit und den Glauben an Gott zu direkt handgreiflicher Gewi�heit erheben. Aber das sind Ableitungen von Kants erkenntnistheoretischem Standpunkte aus, an die Kant selber auch nicht entfernt gedacht hat. F�r ihn pers�nlich sind und bleiben vielmehr auf dem Boden seiner als-oh-theorie die Ideen von Gott und Unsterblichkeit, von Ver antwortung und Gewissen trotz aller Widerspr�che seiner Aus f�hrungen im einzelnen zuletzt doch glattweg nur von uns selber, und zwar zum praktischen Behuf fabrizierte Hirngespinste, und es ist wahrhaftig das �u�erste, was man auch selbst nur ganz im allgemeinen gesprochen einem aufrichtigen Menschen, gleichg�ltig, ob er Protestant oder Katholik ist, zu bieten_wagen darf, wenn Vaihinger k�hn genug ist, die Behauptung aufzustellen, da� die als-oh-betrachtung weil sie die religi�sen Vorstellungen zwar als blo�e Fiktionen erkennt, sie aber gleichwohl um ihres hohen �sthetischen und ethischen Wertes willen als "sch�ne Mythen festh�lt allen denen den inneren und �u�eren Frieden zu bringen vermag, "welche einerseits durch die aufl�sende Kritik der Auf kl�rung irre gemacht, andererseits schen gemacht durch die starren Formeln der Orthodoxie. Sich �u�erlich und innerlich bedr�ngt f�hlen.

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