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Excerpt from Johannes Gabrieli und Sein Zeitalter, Vol. 2: Zur Geschicte der Bl�the Heiligen Gesanges im Sechzehnten, und der Ersten Entwickelung der Hauptformen Unsrer Heutigen Tonkunst in Diesem und dem Folgenden Jahrhunderte, Zunmal in der Venedischen Tonschule Eine innere Nothwendigkeit seiner Erscheinung findet dieser Umschwung bereits in dem \vesen der Tonkunst. An die Zeit gekn�pfl, an den beweglichsten, fl�chtigsten Stoff, scheint sie durch diese Bedingungen ihres Daseins schon auf die Darstellung des Beweglichen gef�hrt zu werden; und schliefst sie der Rede sich an, wo anders findet sie dieses Bewegliche in derselben, als in dem Ausdrucke des_spieles menschlicher Gef�hle und Leidenschaften? Ein innerer Trieb hatte Cyprian de Rare dahin gef�hrt, den in sich geschlossenen Kreis der Darstellungsformen f�r die heilige Tonkunst, die Kirchen t�ne, in seiner Chromatik zu durchbrochen; das dunkle Bewu�tsein, die Leidenschaft, das Schrankenlose, in ihrer Darstellung an jene Formen nicht wesentlich gewiesen, d�rfe sie als gen�gend, als bindend nicht anerkennen. Ja, die Entwickelung der heiligen Tonkunst selbst, wir d�rfen es nicht leugnen, hatte die sen Umschwung mittelbar vorbereitet. In freundlichem Hinneigen zu dem Volksgesangc, zu den freien, anspruchlosen Hervorbn'ngungen des bildenden Triebes in verschiedenen Lebenskreisen, hatte sie sich gest�rkt und erfrischt, eine neue, tiefere Bedeutung-ihrer Sch�pfungen erlangt. Das Lied freilich schon die gleichm�fsig durch dasselbe wiederkehrende, in sich bestimmt gegliederte Form best�tigt es ist der Regel nach mehr Darlegung einer bleibenden Stimmung des Gem�thes, als leidenschaftlicher Ergu�; dennoch klingt h�ufig eine Erregung solcher Art, n�her oder ferner, in ihm an, und leiht ihm Gestalt und Farbe. Die heilige Tonkunst auf der anderen Seite war, ihrem innersten Wesen zufolge, bestrebt, jeden Anklang irdischen Gef�hls, zwar nicht zu vemichten, doch zu heiligen, ein solches auf den Born alles Lebens, und also auch den seinigen, zur�ckzuleiten, sein unruhiges Treiben und Bewegen zu be ruhigen und zu schlichten, in der Sehnsucht die Erf�llung, in der Demuth die Verkl�rung, in dem Ge bete die Erh�rung zugleich erklingen zu lassen; aber den Keim jener, nach einer andern Seite sich hin neigenden Entwickelung trug sie dennoch nothwendig in sich, ja sie hatte ihn selber in sich aufgenom men. Eine Weile hatte die so m�chtig erwachte Richtung auf das Innere, Geistige, den Kunsttrieb v�llig durchdrungen und geheiligt, auf seine Hervorbringungen ihre ganze Macht ge�bt: nun wollte er auch nach allen Seiten hin sich oll'enbaren. Mannigfach, melodisch und harmonisch, hatte das Lied sich ent faltet, die Kraft desrhythmus war in dieser Entfaltung zur Anschauung gelangt, der gewonnenen Be weglichkeit, als ihres eigensten Wesens, wollten die T�ne sich erfreuen, der beginnenden, neuen Kunst richtung hatte die bisherige selber ihre Schwingen geliehen. Daneben wirkte noch manches Aeufsere, in dem neu erwachten Streben einen Ankn�pfungspunkt findend, mittelbar und unmittelbar, es zu kr�f tigen und zu f�rdern. About the Publisher Forgotten Books publishes hundreds of thousands of rare and classic books. Find more at www.forgottenbooks.com This book is a reproduction of an important historical work. Forgotten Books uses state-of-the-art technology to digitally reconstruct the work, preserving the original format whilst repairing imperfections present in the aged copy. In rare cases, an imperfection in the original, such as a blemish or missing page, may be replicated in our edition. We do, however, repair the vast majority of imperfections successfully; any imperfections that remain are intentionally left to preserve the state of such historical works.