Excerpt from Johannes Brahms, Symphonien und Andere Orchesterwerke

Und in der That ragte Brahms wie eine starke, allen St�rmen trotzbietende Eiche in unsere Zeit hinein. Die tief und in die Breite gehenden Wurzeln seiner starken K�nstler individualit�t reichen bis in das musikalische Erdreich Beet hoven's und Bach's. Vor allem bewies er durch sein Schaden, dass auch der absoluten Musik, die nichts sein will als Musik und daher auf ein sie st�tz endes Programm verzichtet, doch noch Neues, Sch�nes und Bedeutendes abgewonnen werden kann, trotzdem deren Brunnen in der Zeit nach Schubert, Mendelssohn und Schumann vollst�ndig ersch�pft schienen. Wie ein kundiger Baumeister grenzte er scharf sein Gebietab und f�hrte auf festen und soliden Fundamenten erhabene und unverg�ngliche Bauten auf, an deren Sch�nheit und Ge�egenheit sich noch Enkelgeschlechter erfreuen werden. Unbek�mmert um die verschiedenartigsten Str�mungen und den Sturm und Drang in der j�ngeren Generation, aber ein genauer Kenner ihrer Richtungen und Bestrebungen, behielt er unentwegt sein Ideal im Auge: das vern�nftige Alte vern�nftig und in neuer und freiester Weise zu wieder holen, es auf Grund der intimsten Kenntnis und in souver�ner Beherrschung aller Mittel der Technik zu steigern und seinen Werken den Stempel seines edlen, m�nnlichen und ernsten Geistes und Charakters aufzupr�genl Wie diesen Charakter nach der rein menschlichen Seite ein sittlich strenger Ernst, die zuverl�ssigste Wahrhaftigkeit und eine felsenfeste Treue auszeichnete, so sind auch seine Tongedanken tief, echt und wahr; der Ausdruck seiner Empfindung, der flachen Alltag lichkeit vornehm abgewandt, vollzieht sich stets in der ge w�hltesten und eigenartigsten Form, ohne gesucht und ergr�belt zu sein. Allerdings ist oft im gr�sseren Publikum die Ansicht zu h�ren, dass die Musik Brahms' manchmal dunkel, unver st�ndlieh und erk�nstelt erscheine, und. In gewissem Sinne muss auch zugegeben werden, dass ihm das Sinnenf�llige, sofort Bestechliche und. Eing�ngliche abgeht und nicht selten der Eindruck des Spr�den und Herben beim H�ren die erste Empfindung ist. Aber es geht bei ihr, wie bei manchen Bildern grosser Meister in der Malerei. Wir stehen davor und fragen uns, wie es nur m�glich ist, das was uns auf den ersten Anblick als ein Chaos von Strichen oder Farben erscheint, f�r ein Meisterwerk auszugeben. Und doch, wenn wir sie richtig anschauen gelernt, wenn wir uns erst in die Stimmung und. Situation "hineingesehen haben, so kommt es wohl pl�tzlich wie eine Erleuchtung �ber uns, und wir entdecken die geheimnissvollsten Wunder und das sich darin ofi'enbarende Genie des K�nstlers. So ist es auch mit Brahms'

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