Excerpt from Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik, 1884, Vol. 9 of 43

Diese drei grofsen Gruppen mit ihren sich mannigfach durchkreuzenden �bereinstimmungen und Verschiedenheiten sind im Wesentlichen noch heute vorhanden. Jedoch hat sich, seit Borchardt Vater schrieb, mancherlei geändert. Vor Allem ist zu bemerken, dafs England, das früher gegenüber jeder gesetzlichen Fixierung des Handelsrechts überhaupt und so auch des Wechselrechtes höchst feindlich gestimmt war, seit dem Jahre 1882 sich eine vollständige Wechselrechts kodifikation gegeben hat. Freilich gilt dies Gesetz vom 18. August 1882 zunächst nur für Grofsbritannien, nicht für alle Länder des eng lischen Rechtes und es enthält wenig Neues, im wesentlichen nur eine systematische Zusammenstellung des bereits bestehenden Gewohnheits rechts. Doch kann darin ein wesentlicher Baustein für eine künftige internationale �nifikation des Wechselrechtes gefunden werden. Da eine solche Unifikation nur auf dem Wege der Kodifikation möglich ist, so liegt schon darin, dafs England seine Feindseligkeit gegen Kodifikation aufgegeben hat, ein bedeutender Schritt zur Ermög lichang der internationalen �nifikation Ja es hat England bei dieser Arbeit sich offenbar den internationalen, Unifikationsbestrebungen gün stig'gezeigt, welche von einer seit 1873 wirkenden Privatgesellschaft zur Reform und Kodifikation des Völkerrechtes (association for the reform and codification of the law of nations) angeregt worden sind. Diese Gesellschaft hat auf ihren Konferenzen zu Bremen 1876 zu Antwer pen 1877 u. Zu Frankfurt 1878 sich über 27 einer einheitlichen Regelung des Wechselrechtes zu Grunde zu legende Normen geeinigt. Diese N or men, die im wesentlichen aus dem englischen und deutschen Wechsel rechte entnommen und den französischen mit den modernen Bedürf nissen nicht mehr im Einklänge stehenden Bestimmungen entgegenge treten sind, haben offenbar in dieser neuesten englischen Kodifikation Beachtung gefunden.

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