Excerpt from Jahrbücher für Classische Philologie, 1871, Vol. 17: Oder der Jahnschen Jahrbücher für Philologie und Paedagogik Einhundertunddritter Band

Teile desselben workes, sondern auf früher wirklich herausgegebene selbständige schriften. Auch die wiederholte behandlung') eines und desselben gegenstandes in verschiedenen schriften des Apollonios hatte Hiller als grund angeführt, weshalb man nicht annehmen dürfe, dasz diese teile einer Té_xvn gebildet haben. Was Uhlig dar auf erwidert, dient meiner meinung nach mehr zur bestäti als zur widerlegung jenes einwandes. Er sagt nemlieh: 'das heiszt zu gut von Apollonios urteilen, der sogar nachweislich meinungen, die er selbst ausgesprochen hatte, in späteren schriften angrifl', ohne sich des meinungswechsele bewust zu sein. Ich denke, wenn so etwas in einem einheitlichen werke vorkäme, wäre es selbst dem schlechtesten schriftsteller nicht zu veneihen: was berechtigt uns aber von Apollonios so schlecht zu denken? Was beginnen wir fer ner mit der stelle der syntnx (s. 231 m welcher er ausdrücklich erklärt deez er an einem andern orte dem infinitiv einen andern platz m der reihe der modi angewiesen habe? Ist da die frage nicht ganz natürlich, weshalb er denn nicht, wenn jene schrift nnd die syntax teile der 1éxvn gewesen und zusammen herausgegeben worden sind, vor der heransgshe beide schriften 1n diesem pun0te' m über einstimmung gebracht hat? Aber auch der widerspruch an anderen stellen, an denen er nicht bemerkt dnsz er einmal anderer meinung gewesen ist, löszt sich nicht erklären, wenn die schriften als ein ganzes zusammen herausgegeben worden sind: denn der vorwurf', dasz er sich des meinungswechsels nicht bewust gewesen sei, ist doch zu wenig gerechtfertigt und würde ihn bei jener snnahme noch viel härter treffen; leicht ist aber die erklärung, wenn die schriften ein zeln als für sich bestehende abhandlungen erschienen sind. Apollo. Nice, der ohne zweifel diese sachen vielfach in mündlichen vorträgen erörterte, konnte sich mit der zeit leicht über einzelne puncte eine andere ansicht bilden und teilte in einer spätern schrift natürlich diejenige mit, welche er damals gerade hatte (vgl. Lehre analecta grammatica s. 417 g. Dssz er früher anderer meinung gewesen, war er anzugeben nicht genötigt: wer die älteren schriften kannte, bemerkte dieses selbst; für andere leser konnte eine solche angshe interessant sein, notwendig war sie ohne zweifel nicht. Fragen wir nun am schlusz unserer auseinmdersetzung, wie es gekommen sein msg, deez so gründliche kenner des Apollonios, wie Dronke und Uhlig, trotz allem was sich fast ganz von selbst gegen die mme einer 1éxvn dieses grammatikers darbietet, auf einzelne äuszere gründe hin den glauben an dieselbe festgehalten haben: so möchte sich dieses vielleicht auch dadurch erklären, deez Apollonios bei der abfassung der einzelnen schriften 1mmer das ganze im auge hatte, eine ideelle réxvn also gewiasormaezen wirklich bestanden hat.

About the Publisher

Forgotten Books publishes hundreds of thousands of rare and classic books. Find more at www.forgottenbooks.com

This book is a reproduction of an important historical work. Forgotten Books uses state-of-the-art technology to digitally reconstruct the work, preserving the original format whilst repairing imperfections present in the aged copy. In rare cases, an imperfection in the original, such as a blemish or missing page, may be replicated in our edition. We do, however, repair the vast majority of imperfections successfully; any imperfections that remain are intentionally left to preserve the state of such historical works.