Die deutsche Gesellschaft veränderte sich während des Ersten Weltkriegs, sie wurde immer mehr eine Gesellschaft des Krieges. Waren Kriege zuvor eine Angelegenheit der Militärs, so wurden sie nun zur Angelegenheit der ganzen Gesellschaft. Nichts war mehr wie zuvor. Und das zeigte sich besonders an der sogenannten Heimatfront. So wurde z.B. im Königlich-Preußischen Lehrerseminar in Homberg (heute Bundespräsident Theodor-Heuss-Gymnasium) im Oktober 1914 ein Lazarett eingerichtet, welches vom Vaterländischen-Frauenverein initiiert wurde. Geschichte wird hier als Sozialgeschichte verstanden, die vor Ort zu beschreiben sucht, was dieser Krieg hier im Kreisgebiet ganz konkret vor 100 Jahren an Folgen hatte und für den Alltag der Menschen hier bedeutete. Denn die grausamen Schlachtfelder des Krieges befanden sich geografisch weit entfernt weg, sie befanden sich hauptsächlich in Belgien und Frankreich. Welche Auswirkungen dieser Krieg aber hier vor Ort hatte, wird hier so detailliert wie möglich beschrieben. Zentral dabei sind die Dokumente, die sich den Homberger Kreisblättern der Jahre 1914 bis 1918 befinden. Neben offiziellen Verlautbarungen und Berichten wurden besonders Anzeigen und familiäre Nachrichten auch zahlenmäßig ins Zentrum gerückt. Diese wurden dort immer, wo es sinnvoll erschien, durch Dokumente aus dem Fritzlarer-Kreis-Anzeiger der Kriegsjahre ergänzt. Somit kann sich Leser selbst ein Bild über den Krieg hier in der Gegend machen. Ergänzend wird über das Dorf Uttershausen berichtet, weil auch hier die Quellenlage sehr günstig ist.
About the Author: Thomas Schattner (Jahrgang 1964), Studienrat, Studium in Munster und Kassel. Zweites Staatsexamen 1995. 1995 bis 1996 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universitat Kassel. 1996 bis 2001 Lehrkraft am Erich-Klausener-Gymnasium in Adenau (Eifel). Seit 2001 Lehrkraft an der Bundesprasident-Theodor-Heuss-Schule in Homberg/Efze fur die Facher Kunst, Geschichte, Erdkunde sowie Politik und Wirtschaft. Auszeichnung im Jahr 2010 mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen. Thomas Schattner publiziert seit vielen Jahren zu historischen, kultur- und kunstgeschichtlichen Themen, hauptsachlich des 19. und 20. Jahrhunderts, zuletzt uber 135 Jahre Bildung in Homberg/Efze. In zahlreichen Aufsatzen und Buchern hat er sich u.a. mit der nationalsozialistischen Vergangenheit Nordhessens wissenschaftlich und didaktisch auseinandergesetzt. Schwerpunkte dabei waren die lokale Machtubernahme der NSDAP und deren Durchsetzung, der Widerstand gegen das NS-Regime, Nordhessen im Zweiten Weltkrieg, die judische Geschichte nordhessischer Gemeinden (besonders die Reichspogromnachte), aber auch zu NS-Taterkarrieren. Des Weiteren publizierte er mehrfach uber die 60er Jahre und "1968.""