Excerpt from Historische und Akademische Eindr�cke aus Nordamerika: Eine Hamburgische Abschiedsrede

Er verehrte Leiter der Oberfchulbeh�rde und der Wilfenfchaftlichen Stiftung hat mit der g�tigen und feinf�hligen F�rforge, an die er mich feif nun f�nfzehn Jah ren gew�hnt hat, mir die Gelegenheit dargeboten, nach die ten f�nfzehn Jahren ununterbrochenen Zufammenhanges mit Hamburg, von denen die letzten lechs dem dauernden Aufenthalt in Hamburg geh�rt haben, in diefem Saale, der nun auch Ieit zwei Jahren die Heimat meiner �ffent lichen Wirkfamkeit gewefen tft, Abfchied zu nehmen von dem Hamburg, zu dem ich fo lange und fo oft von den Gegenft�nden meiner wiffenfchaftlichen Befch�ftigung re den gedurft. Ich habe die Anregung dankbar ergriffen. Ich m�chte mein Lebewohl lagen, indem lch auch heute aus meinem Berufe heraus zu Ihnen fpreche, die diefer Sommerabend noch einmal an der alten St�tte zu meiner wehm�tigen Freude mit mir zufammengef�hrt hat. Aber freilich, in diefer Ferienzeit, nicht mit eigentlich wiffenfchaft liebem' Vortrage wie (onlt; ich bitte darum, Ihnen heuteeine leichtere Kofi vorfetzen zu d�rfen eine Art, Iotem idi es vermag, von Plauderei: Eindr�cke einer Amerika fahrt. Ich bin, vom Februar bis zum April 1913, zw�lf Wochen lang in den Vereinigten Staaten gewefen, ein geladen zu einer akademifchen Vorlefungsreihe, zur Er �ffnung der von Jakob Schiff geftifteten Gaftprofeffur "zur Pflege deutfcher Kultur an der comell-univerfit�t zu lthaca im Binnenlande des Staates New York; id1 habe dort die gr��ere H�lfte jener Zeit verbracht, f�nf Wochen daneben in St�dten und Univerfit�ten an der Oftk�fte, von Bolton in Maffachufetts bis Richmond in Virginien, und in den mittleren Welten hinein bis Chicago und bis Madifon in Wisconfin. Es war nur eine kurze Spanne Zeit; es war nur ein kleiner Ausfchnitt aus dem Riefengebiet dicles Reiches. Ich war dr�ben um zu arbeiten, nicht zumeift um zu beobachten; nat�rlich habe ich getrachtet, auch zu [chen und zu h�ren. Die gro�en Erfcheinungen und die gro�en Probleme der amerikanifchen Gegenwart dr�ngen [ich ja dem Gafte auf, in Wirtfchaft und Gefellfchaft, in Weltan Ichauung und Kultur, in Verwaltung und Politik, in Ein wanderung und Raffenzukunft. Aber ich habe mir nie eingebildet, in dielen gro�en und fchweren Dingen mehr als ein wenig Anfchauung, Anregung, Farbe, als eine Reiheallgemeiner Fragen und dazu allerlei Einzelheiten mit mir zu nehmen. Etwas mehr vielleicht auf dem Gebiete meiner perf�nlichen und beruflichen Intereffen fo [ehr id) auch da mir bewu�t bin, doch nur dies und das gefehen und nichts vertieft oder gar ausgefch�pft zu haben. Aus zwanzig j�hrigen, breiten und eindringenden Erfahrungen hat Hugo M�nfterberg [ein Buch �ber die Amerikaner gefchrieben, das ja auch diefe Gegenft�nde der hiftorifd1en und aka demifchen Kultur ftoffreich und geiftreich er�rtert. Ich Ipreche zu Ihnen, meiner Grenzen bewu�t, von den rafchen Ein dr�cken, die [ich da eben doch dem Fachmanne in mir geboten haben: dem Hiltoriker, dem Profeffor, insbefon dere davon am Schluffe auch dem hamburgifchen Profeffor.

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