Excerpt from Hippokrates: Grunds�tze Seiner Schriftensammlung

Vgl. U.a. Wilh. Alexander Freund, Die Person des Hippo krates; in: Blicke ins Kulturleben. Breslau 1879, S. 77 - 101.der Dinge im Ganzen zu erforschen. Er sucht bei dem kranken Menschen dessen Lebensverh�ltnisse in bezug auf klimatische, atmosph�rische Verh�ltnisse, Wohnort, Wasser, Lebensweise, Alter usw. Zu ergr�nden, um hier aus das Entstehen der Krankheit erkl�ren zu k�nnen. Dann richtet und beurteilt er die Krankheitserscheinungen, untersucht den Kranken von Kopf bis zu den F��en auf das genaueste und sucht eine klare Einsicht in den Stand der Erkrankung und ihren weiteren Verlauf, zun�chst besonders in prognostischer Hinsicht zu gewinnen. In der Deutung dieser Erscheinungen und ihrer Verwertung f�r die Vorhersagung (prognose) und Heilmethode ist Hippokrates Meister, und seine Leistungen auf diesem Gebiet, besonders seine Kunst der Krankenbeobachtung sind f�r alle Zeiten bewunderungsw�rdig geblieben. So wie Hippokrates die Erkrankung aus den allge meinen Lebensverh�ltnissen des kranken Individuums abzuleiten suchte, so fing seine Behandlung auch stets mit der Anordnung �ber die allgemeinen Lebensverh�lt nisse, namentlich die Di�t, an und bestand in vielen F�llen fast allein darin. Sein Grundsatz, da� am Kranken bett, besonders bei den akuten Krankheiten, die allgemei nen Erscheinungen scharf zu beachten sind und bei ihrer Behandlung die Erfahrung leitend sein mu�, hat zu allen Zeiten bei den besten �rzten Geltung gehabt und gilt noch heute. Mit seinem Ausspruch: Die Liebe zu den Menschen ist die Quelle der echten Liebe zur Kunst hat er sich zu wahrer Humanit�t erhoben. Damit streifen wir die im Corpus Hippocraticum niedergelegten ethischen Anschauungen 1, die dem Leser noch heute Worte der h�chsten Bewunderung abn�tigen; ich habe sie daher in den Mittelpunkt dieses B�chleins gestellt und hoffe, da� sie gerade am besten dazu angetan sind, einen Begriff davon zu geben, wie hoch Hippokrates den �rztlichen Beruf auffa�te, und da� sie am besten in seine Methode des �rztlichen Denkens und Handelns einf�hren. Demzufolge hat Hippokrates u. A. Schon gro�en Wert auf eine gute Erziehung und wissenschaftliche Durch bildung der werdenden �rzte gelegt. Das Wissen macht f�r ihn die T�chtigkeit aus; es ist Anfang, Mitte und Ende der �rztlichen Kunst. Wie er die Medizin als Kunst an sah, so liegt in seiner ganzen Lebensauffassung der k�nst lerische Zug, der dem gesamten Griechenvolke eigen war. Und doch resigniert spricht es Hippokrates aus.

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