Excerpt from Hermann Siebeck's Religionsphilosophie Dargestellt und Beurteilt: Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorw�rde der Hohen Philosophischen Fakult�t der Friedrich-Alexanders-Universit�t Erlangen

In dieser Beziehung nun hatte mit seiner Kritik des menschlichen Erkenntnisverm�gens Kant die Unkraft des Verstandes, das �bersinnliche, d. H. Gewisse Momente der Religion, 2. B. Gott, zu erkennen, erwiesen: implicite aber w�re mit ihr nicht allein die Eigent�mlich keit des religi�sen Vorstellens als solchen ge funden, sondern auch, wenn Religion innerhalb des Geistes nun doch einmal ein unleugbar Wirkliches istdie substanzielle Andersartigkeit der Religion selber in Vergleichung mit dem theoretischen Erkennen so gewiss auch entdeckt wie Kant selber freilich in Kon sequenz jenes seines Unternehmens explicite nur immer die ontische Selbst�ndigkeit des Sittlichen gegen �ber allem Denken behauptet. Wenn nun aber f�r Kant das Sittliche, d.h. Die "praktische Vernunf, auch den Primat vor dem Denken, d. H. Der theoretischen, hat und wenn ebendieser Gedanke auch sonst, z.b. Bei Fichte und bei Schopenhauer, als ein gegen�ber dem vorkantischen Denken Neues das Spekulieren beherrschh): so f�nde er sich als in dem Zuge �berhaupt des philos0phischen Geistes notwendig gelegen, und so h�tte in ihm, wenn anders dieses Moment B�rgschaft auch seiner sach lichen Berechtigung w�re, die objektive Stellung zun�chst eben der praktischen Vernunft nur in dem Sinne des Sittlichen, sodann aber auch diejenige' des Re ligi�sen, sich innerhalb der �konomie des Geistes ent h�llt. Dieses Sinnes also w�rde diejenige Auffassung der allgemeinen Natur der Religion als die ad�quate sich geben, welche in deren Vorhandensein als solchem deren Berechtigung s�he: d. H. Welche in dem schlecht hinigen Werte, den ihr Besitz fur den Menschen be deutete, den letzten Zweck des Lebens erblickte; die also in deren steigender Verwirklichung, zun�chst �berhaupt in der Geschichte und sodann immer innerhalb des einzelnen Subjekts, den schliesslichen Sinn des W'eltgangs er k�nnte, und mithin in dem Momente der Religion als solcher den alleinigen Schl�ssel zu Bew�ltigung des Welt pro blems selber erschaute. Ebendieses Sinnes aber w�re jene allein wahre Erfassung der allgemeinen Natur der Religion bereits innerhalb des bisherigen religions philosophischen Denkens nach Kant, und da in dem obersten, allgemeinsten Gedanken eben der neukantischen Str�mung, eine Tatsache �berhaupt der Geschichte.

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