Excerpt from Hans Ulrich, F�rst von Eggenberg: Freund und Erster Minister Kaiser Ferdinand II

Bedeutung war schon Schiller einigermassen orientirt, wahrend man �ber seine diplomatische Action bis in die neueste Zeit fast nur unrichtig, oder zum mindesten unvollst�ndig geurtheilt hat, ja selbst eine mit "redlicher Ben�tzung des Actenmateriales sich br�stende Darstellung seiner letzten Lebensjahre sich bis zur absichtlichen Verleumdung verirren konnte, ohne sofort als solche erkannt zu werden. Die geschichtliche Forschung der Gegenwart hat uns mit gewiss sehr sch�tzenswerthen Nach richten �ber Mansfeld, Tilly, Pappenheim und andere grosse Generale jener Zeit bereichert; aber ganz unvergleichlich wich tigere Resultate haben jene Arbeiten hervorgerufen, in welchen man den Motoren der europ�ischen Politik auf die Spur ge kommen ist und die gefundene emsig verfolgt hat. Die Vor geschichte des dreissigj�hrigen Krieges und die erste Periode desselben hat man erst zu begreifen begonnen, seitdem Gindely, Ritter 11. A. Die Beziehungen zwischen der Union, Frankreich, Savoyen, Bethlen Gabor und den b�hmischen Rebellen auf gedeckt haben, seitdem sie uns den fr�her kaum beachteten Christian von Anhalt kennen gelehrt haben als einen Agitator, der an R�hrigkeit und Talent f�r politische Combination unter den Parteif�hrern aller Zeiten seines Gleichen sucht, der unter anderen Verh�ltnissen ein Staatsmann ersten Ranges geworden w�re. F�r grosse Erfolge, f�r sch�pferische Thaten auf dem Gebiete der Staatenbildung waren damals im deutschen Volke die Elemente freilich nicht gegeben; noch war das Geb�ude des ehrw�rdigen r�mischen Reiches deutscher Nation nicht v�llig zur Ruine geworden, noch konnte man nicht beurtheilen, wo die umherliegenden Tr�mmer als brauchbare Bausteine ihren Platz finden w�rden. Unklarheit uber seinen Beruf und sein Vermogen herrschte in allen Theilen des Volkes, von fremder Kraft erwartete es seine Wiedergeburt, da es die eigene nicht mehr f�hlte; selbst hellere K�pfe, wie jener Christian, verloren sich in unfruchtbarer Projectmacherei; mehr instinctiv, als zielbewusst feierte daneben nur der Selbsterhaltungstrieb, der uneingeschr�nkte Egoismus einzelner lebensf�higer Organismen kleine, aber bedeutungsvolle Triumphe.

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