Diese Anthologie vereint 46 intensive und ergreifende Geschichten, die auf vielfaltige Weise zeigen, dass das Erleben von Freiheit ein grundlegendes Bedurfnis des Menschen ist. Oft ist es nicht moglich, sich von außeren oder inneren Fesseln zu losen. Manche wagen Ausbruchsversuche – mal gelingt die Befreiung, mal nicht. Die Autoren dieses Buches entfuhren Sie in spannende (innere) Welten; Freiheit wird beleuchtet aus ganz unterschiedlichen Perspektiven. Egal ob Obdachloser, Anzugtrager, Inhaftierter, Patient, Drogenabhangiger, Liebesnarr, Altenheimbewohner oder Alle streben nach Freiheit – und oft taucht gerade dort auf, wo man sie am wenigsten erwartet. Aus dem »Gefangensein – Drinnen & Draußen« – der Titel lasst Leserinnen und Leser an Inhaftierte denken. Das Bild von hohen Gefangnismauern, Gitterstaben und winzigen, karg eingerichteten Zellen drangt sich ins Bewusstsein. Der Inhalt dieser Anthologie beleuchtet dieses Thema aber weit vielfa Echte Gefangnisgeschichten werden Sie hier kaum vorfinden. Stattdessen beinhaltet dieses Buch 46 wunderbare, uberaus intensive und ergreifende Geschichten, die auf vielfaltige Weise zeigen, dass das Erleben von Freiheit ein grundlegendes Bedurfnis des Menschen ist. Es wird aber auch deutlich, dass manche Menschen nach Sicherheit und Orientierung suchen oder mit einem Zuviel an Freiheit nicht umzugehen wissen. Freiheit ist zudem nicht immer moglich oder hangt von Faktoren ab, die wir nicht in der Hand haben. Sowohl außere Umstande als auch nachhaltige interpsychische Prozesse konnen dazu beitragen, dass man sich gefangen fuhlt. Manchmal beobachten wir das innere Gefangensein bei unseren Mitmenschen, mussen zusehen und es aushalten konnen, keine Moglichkeit zu haben, jemanden aus seinem personlichen Kafig zu befreien. Zugleich sind wir selbst vielen alltaglichen Zwangen unterworfen, die die Gesellschaft, ein Schicksal oder eine Krankheit uns auferlegen. Es gibt Zwange, die in uns entstehen, oder die wir uns – ganz bewusst – selbst erschaffen. Oftmals scheint es schwer oder unmoglich, sich von seinen außeren und inneren Fesseln zu losen – manchmal ist es nicht einmal erwunscht. Mancher wagt einen Ausbruchsversuch – mal gelingt die Befreiung, mal scheint der Schlussel zur Tur der Freiheit unauffindbar zu sein. Hinzu kommt die Frage, was Frei- oder Gefangensein eigentlich bedeutet. Ist es ein rein subjektives Empfinden? Manche fuhlen sich frei, trotz außerer Begrenzungen, und andere, denen scheinbar jede Tur offensteht, fuhlen sich (in sich selbst) gefangen. Das Leben steckt voller Herausforderungen und nicht immer gelingt der Schritt von der Schatten- auf die Sonnenseite und aus den begrenzenden Mauern hinaus in die erlosende Freiheit. Doch gerade die Gegensatze, der Schatten und das Licht, das Leid und das Gluck, die Begrenzung und die Freiheit machen unser tagliches Leben aus. Sie begrunden unser immerwahrendes Streben nach dem Guten, Hellen und Leichten, das uns erst im Wissen um die dunklen, schweren Seiten wirklich kostbar erscheint. So wird Leben bisweilen zu einem harten Ringen und Kampfen, aber manchmal ist es auch ein leichtfußiger Tanz auf der Sonnenseite – zumindest fur eine gewisse Zeit.