Joost (Jo) Hegel hat die erfolgreichsten Serienmörder der europäischen Geschichte hinter Gitter gebracht. Andere würden ihn als begabt bezeichnen. Er selbst glaubt nicht, dass er etwas bekam, sondern eher, dass ihm eine Bürde auferlegt wurde. Seit langem fällt es ihm aber immer schwerer diese zu tragen. Denn seinem Pflichtgefühl hat er alles geopfert: Seine Tochter erschoss sich mit seiner eigenen Waffe, sein Partner wurde auf bestialische Weise ermordet, nun hat er niemandem mehr und fand die Schuld für all dies bei sich selbst.
Fluch und Segen sind irgendwann nicht mehr zu unterscheiden und dies wird Jo immer klarer, als ihn im Zuge seines neuen Falls die Schatten seiner Vergangenheit einholen. Er muss sich erneut seinem wohl schlimmsten Gegner stellen und durch diesen seiner eigenen dunklen Seite.
Der blutige Dreier ist zurück und gekommen, um ihr "Spiel" zu Ende zu bringen.
Denn dieses Mal wendet sich der charismatische Serienmörder direkt an einen jeden von uns und deckt auf, was seit dem Weltenbeginn verborgen lag. Dies tut er, indem er mit einem Feuerwerk analoger, digitaler und sozialer Medien Ressentiments bedient, die menschlicher nicht sein könnten. Hass wandelt sich in gerechten Zorn und so wird das "Spiel" dieser beiden Männer zu einer realistischen Gegenwartsvision, welche den Leser zuweilen an sich selbst zweifeln lässt - sofern er sich bis zum Ende auf all dies einlässt.
Wollen Sie wirklich wissen, wie sich ein Massenmörder fühlt?
Wollen Sie wissen, wie manipulierbar Sie selbst im Zweifel sind?
Die Potenz unserer eigenen Träume zeigt doch die Antwort auf diese Frage, wir halten sie für real - bis wir aufwachen. Was jedoch geschieht, wenn wir nicht aus ihnen erwachen, sondern sie bewusst ausleben, weiß keiner von uns oder besser gesagt, will keiner wissen. Leben wir Träume nämlich bewusst aus, besteht immer die Möglichkeit, dass sie sich in ihr Gegenteil wandeln.
Wie fühlen wir uns zum Beispiel, wenn uns eine Ungerechtigkeit widerfährt? Wenn eine solche unseren Liebsten widerfährt und wir uns ohnmächtig fühlen, weil wir nichts tun können? In solchen Momenten spürt doch ein jeder die glimmende Flamme des Hasses in sich. Jedoch verweilen wir zum Glück nicht lange in diesem Zustand. Meist erkennen wir schnell die tiefe Sinnlosigkeit unserer Wut.
Was geschieht jedoch, wenn unsere Wut nicht abklingt, sondern sich in gerechten Zorn wandelt und wir von der Rechtmäßigkeit unseres Zorns überzeugt sind?
Dann wächst ein kleiner Teil in uns heran, der die Welt am liebsten brennen sehen möchte.
Ähnlich geht es dem Massenmörder, der es als vernünftig erachtet, andere Menschen zu richten. Denn er hält sich in einem Traum gefangen, in den er sich selbst verführte. So sieht sich ein solcher Mörder als Held an, als Heros, der dem Bösen gegenübertreten muss. Dies ist der Traum, der ihn antreibt, ihn manipuliert und ihm letztlich Legitimation und Motivation für die schlimmsten aller Taten bietet.
Leserstimmen:
"Ein wirklich lesenswertes Buch. Der Autor formuliert sehr faktisch und treffend. Wenn man sich die Mühe macht, zwischen den Zeilen zu lesen erkennt man Zusammenhänge zu vielen Fragen unserer Zeit. Des Weiteren finde ich bemerkenswert, dass der Autor trotz der kriminalistischen Härte der Geschichte, erkennen lässt, dass er seinen Idealismus nicht verloren hat."