In fünf umfänglichen Bänden eröffnet sich dem Leser ein Panorama menschlicher Irrungen und Wirrungen, Sehnsüchte und Beglückungen, nachhaltiger Beschädigungen und lebenslanger Heilungsversuche, erzählt mit Witz und Biss - ein vielschichtiges gesellschaftskritisches Epos der deutschen Gegenwartsliteratur mit weitem Horizont und hintergründiger Ironie, fesselnd und voll zarter Poesie. Nach den Schrecken der Kindheit und den Mühen des Mannbarwerdens erzählt der zweite Band die Jahre der Ablösung und einer wachsenden Selbstbestimmung. Um der drohenden Vereinsamung zu entgehen, tritt Sperling ohne rechte Begeisterung in eine Studentenverbindung ein, studiert die Reize der Frauen und unternimmt mit zwei anderen Studenten ein gewagtes Flussabenteuer. Trotz aller Wissbegier und sich anbahnender Erfolge hemmen nachhaltige Belastungen der Kindheit die Selbstverwirklichung. Sie lassen eine Beziehung scheitern und führen wiederholt zu beschämenden Niederlagen. Die Sehnsucht nach einer erfüllten Liebe wird zur Obsession. Mit wechselndem Erfolg stürzt sich Sperling in amouröse Abenteuer. Er gewinnt in Harry einen interessanten Freund, bringt sich nach dem Studium mit Gelegenheitsarbeiten durch, kommt unverhofft nach Griechenland, befördert auf absonderliche Weise die Revolte der 68er und geht ein Vierteljahr nach Amerika. Wieder zurück, folgt er dem Drängen der Mutter und wählt den ungeliebten Lehrberuf, der erwartungsgemä� nicht die gesuchte Erfüllung bringt. Da kommt ihm der Zufall zu Hilfe. Er verliebt sich und steht unerwartet vor einer verlockenden beruflichen Entscheidung. Die Einbeziehung von Träumen und unbewussten Prozessen verleiht der Handlung nach und nach eine zusätzliche Tiefenschärfe und die Thematisierung aktueller wie auch geschichtlicher und kosmologischer Ereignisse weitet den Kosmos der Erzählung über ein blo� faktisches oder biografisches Leseinteresse hinaus. In zwei ebenso ausführlichen wie flapsigen Dialogen mit Karl, seinem ehemaligen Studienfreund, geht es um Misslichkeiten des �lterwerdens sowie um Probleme der Selbstfindung und Selbstverwirklichung angesichts biologischer Festlegungen und neuer Erkenntnisse der Hirnforschung. Wodurch sind die entscheidenden Weichenstellungen im Leben bestimmt und wie steht es mit der Wahl- und Entscheidungsfreiheit des Menschen? Fragen, die sich erlebnisnah anders stellen als im distanzierten Rückblick.