Excerpt from Festschrift zur Feier des XXV. Regierungsjubil�ums Seiner Majest�t des K�nigs Karl von W�rttemberg: Verfasst im Auftrage des Lehrerkollegiums der K. Tierarzneischule zu Stuttgart

Es ist das die fur die Stellung der veterinar-anatomie so verhangnisvoll ge wordens Einteilung der Hand und des Fusses unserer Hauss�ugetiere in Abschnitte, deren Namen beim Menschen und damit bei allen anderen Tieren seitens des ver gleichenden Anatomen und Zoologen teilweis f�r ganz andere Gliedmassentcile von alters her in Verwendung sind und deshalb auf das Recht des antiquas neue, auf das allgemeine B�rgerrecht vollen Anspruch machen d�rfen. Schon dem Kinde fast ist es gelaufig, dass an seiner Hand Handwurzel, Mittelhand und Finger, und �hn lich an seinem Fusse Fusswurzel, Mittelfuss und Zehen unterschieden werden der Veterinarstudent muss es sich hingegen gefallen lassen, dass man ihm f�r diese Teile die Namen Vorderknie Handwurzel), Schienbein Mittelfuss) und Unterfuss Finger resp. Zehe) mit seinen Gliedern Fessel Kron und Huf resp. Klwenbein (=erstes, zweites und dritten Finger bezw. Zehenglied) vorsetzt. Er liest allt�glich in seinen Lehrb�chern �ber die Befestigungsweise und Wirkung eines "schienbein streckers (statt "mittelhand bezw. Sowie �ber den Verlauf einer "schienbeinarterie und "schienbeinnerven (statt einer Arteria ulnaris und Nervus plantaris etc). Diese in der Jugend aufgesogene und in succum et sanguinem �bergegangene Benennungsweise pr�gt sich dann in sein ganzes Denken und Reden derart ein, dass er bald gar nicht mehr im stande ist, eine richtige Einteilung der Hand oder des Fusses unserer Tiere wiederzugeben und im gegebenen Moment ein zweckentsprechendes, allgemeinverst�ndliches Synonym f�r die eben angef�hrten Teile zu schaffen und leider, es darf auch das an dieser Stelle nicht verschwiegen werden, wird einem solch ungeeigneten Ideengange auch seitens der meisten tier �rztlichen Lehrer, welche gelegentlich der klinischen Ausbildung der J�nger unserer Wissenschaft auf diese Verh�ltnisse einzugehen Veranlassung haben, meist gar nicht entgegengearbeitet ja viele von ihnen bedienen sich selbst jetzt noch jener "ante diluvialen Nomenklatur. Man kann sie und das gelte zu ihrer Entschuldigung, daf�r jedoch nicht allein verantwortlich machen. Es haben gerade, wie oben schon angedeutet, hierin die Veterinaranatomen selbst am meisten ges�ndigt, manche thun es heute noch; sonst k�nnten nicht vor wenigen Jahren noch B�cher erschienen sein, welche, wie das Lehrbuch der vergleichenden Anatomie der Haustiere von Frank, wie das Handbuch der vergleichenden Anatomie der Hauss�ngeticre von Leisering und M�ller, wie das Lehrbuch der Anatomie der Hauss�ugetiere von Franz M�ller und deren sind noch eine stattliche Anzahl, die richtige Bezeichnungsweise in einem oder dem anderen Kapitel gewissermassen andeuten, sonst aber sich f�r die selbe in der gleichm��igen Durchf�hrung verschliessen.

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