Excerpt from Euripides' Medea: F�r den Schulgebrauch

Sammelpunkt der Gebildeten aus allen griechischen Siedelungen. Man kann nicht sagen, da� Euripides im Umgange mit den Meistern der Philosophie oder der Sophis�k in den Bann einer schule getreten w�re. Wenn die Sophisten die Fesseln natio naler Gebundenheit sprengten und den Menschen zum Ma� aller Dinge machten, so war Euripides nicht blind gegen die sittlichen Gefahren der Geltendmachung der freien, nur von dem eigenen Belieben geleiteten Pers�nlichkeit (s. Medea v. 1225 und viel leicht hat er im Jason das Bild des sophisten gezeichnet, der schlie�lich selbst nach der Verstrickung in die Schlingen seines haltlosen Beliebens das Bed�rfnis nach Unterordnung' unter sittliche Gesetze empfindet. Aber Euripides ahnte richtig das menschlich Bedeutungsvolle f�r seine dramatische Kunst in der Darstellung von Menschen, die in sich selbst ihres Schicksals Sterne tragen, in sich selbst die Triebe jener Leidenschaften sch�ren, welche sie durch Leid und Schuld zu tragischen Pers�nlichkeiten machten. Euripides hat ganz den Interessen seiner Kunst und Bildung gelebt. Er besa� eine gro�e B�chersammlung, einsam soll er am Strande des Meeres geson nen und gedichtet haben. Was man von seiner Ehe und den schlechten Erfahrungen in ihr erz�hlt, beruht vielfach auf Klatsch und auf mi�verstandenem Suchen nach den Quellen seiner oft so lebens wahren Darstellung menschlicher Leidenschaften. Im Alter von 25 jahren (im 455) wagte er zum ersten Mal den tragischen Wett kampf. Der Mi�erfolg entmutigte ihn nicht. Erst im 441 errang er einen ersten Preis. Selbst mit der Medea, dem tragischsten unter den uns erhaltenen Dramen, blieb er bei der Erstaufi�hrung im 431 nicht Sieger, drei Jahre Sp�ter brachte ihm seine zweite Bear heitung (die uns erhaltene) der Hippolytdichtung den ersten Preis.

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