"Nachdem die Königsherrschaft vom Himmel kam, war die Königsherrschaft in Eridu." - Auszug aus dem ersten Absatz der sumerischen Königsliste Man kann sehen, wie sich in der Wüstenlandschaft Südiraks die Überreste eines großen Walls abzeichnen, die eine ungefähre Größe von 1750 x 1750 Fuß aufweisen und von etlichen kleineren Wällen umgeben sind. Heute bekannt als Tell Abu Shahrain oder in der Antike als Eridu, bietet diese Stätte einige der besten Beispiele für die Obed Kultur und sie war eine der ersten städtischen Zentren der Zivilisation
im Süden Mesopotamiens, wenn nicht sogar das erste.
Viele berühmte Geschichten entstammen den mythischen Landschaften im tiefen Süden Irans. In der Literatur des antiken Sumer wurde Eridu als die Urstadt betrachtet, das erste Ballungszentrum, welches vermutlich schon lange vor der großen Sintflut existierte, welche die menschliche Kultur laut Buch Genesis und anderen früheren Überlieferungen auslöschte. Es war so, dass sich die westlichen Entdecker erstmals im 19. Jahrhundert auf die Suche nach den Ursprüngen der Länder machten, welche die Bibel als Ursprung der Menschlichen Rasse bezeichnete. Dabei entdeckten sie, dass Eridu ein realer Ort war. Die erstaunliche Stätte liegt etwa 8 Meilen südwestlich der sumerischen Stadt Ur und die westlichen Archäologen waren verwundert, wie eine so große Stadt wie diese in einer so großen und wasserlosen Wüste existieren konnte, als sie sie Mitte des 19. Jahrhunderts erstmals ausgruben. Doch Eridu liegt am Rande der großen Alluvial Ebene Sumers, einem verwilderten und wunderschönen Sumpfland, in dem der Tigris und der Euphrat aufeinandertreffen. Dies war der biblische "Garten Eden", eine alte Landschaft, die für ihre Fruchtbarkeit bekannt war.
Für viele Westländer war die Geschichte Iraks vor 1991 nichtssagend, doch ironischerweise half sie, die Wichtigkeit und den Einfluss der Region auf die westliche Zivilisation hervorzuheben, als die Region im Krieg versank. Es war hier in der wilden Landschaft im Südirak, ehemals Sumer, wo die ersten Gesetze, Wissenschaften und Städte entstanden. Eridu ist für die Erforschung der frühesten Stadien der Zivilisation der Geschichte ein Ort von außergewöhnlicher Bedeutung. Es ist eines der besten Beispiele für das kulturelle Fortbestehen in Mesopotamien von den frühesten prähistorischen Stadien, in denen sich Siedlungen entwickelten bis hin zu den späteren Zeitaltern. Eridu hatte nicht etwa den besonderen Status als Residenz des Herrschergeschlechts, jedoch für seinen religiösen Stellenwert. Es wurde eine Reihe von Tempeln errichtet, die dem Schutzgott der Stadt namens Enki gewidmet wurden. Jeder einzelne wurde auf den Ruinen des Vorgängerbaus errichtet und repräsentiert die architektonischen, religiösen und sozialen Veränderungen, die sich in Laufe ihrer Geschichte in der Stätte ereignet haben.
Eridu: Die Geschichte und das Vermächtnis der ältesten Stadt im antiken Mesopotamien beleuchtet die turbulente Geschichte einer der wichtigsten Städte der Antike. Zusammen mit Bildern, die wichtige Personen, Orte und Ereignisse darstellen, werden Sie Dinge erfahren, wie niemals zuvor.