Excerpt from Einleitung in die Konchyliologie: Oder Grundz�ge der Naturgeschichte der Weichthiere

Der reiche deutsche Buchersch�tz enthalt keine Anleitung zur weichthier-kunde, und selbst der franz�sische hat seit Blainville's schon 1825 erschienener malacozoologie ausser Chenu's weit besser mit Figuren als Text ausgestatteten leeons �l�mentaires de Conchy liologie (paris, 1847 kein selbstst�ndig systematisches Werk er halten. Denn Deshayes' trefi'liches, schon seit 1839 begonnenes trait� �l�mentaire de Conchyliologie schreitet nur sehr langsam voran und l�sst die Zeit seiner Vollendung noch immer nicht absehen. Die englische Literatur hat deren �ber ein Dutzend aufzuweisen; fast j�hrlich erscheint ein neues Werk dieser Art. W�hrend einige derselben sich auf die systematische Darstellung und Charakteristik irgend eines Systems beschr�nken und uns mit der eigentlichen Naturgeschichte dieser Thiere ganz unbekannt lassen, geben andere eine mehr oder weniger lange, doch nicht sehr ersch�pfende, syste matisch geordnete Einleitung dar�ber; aber keines handelt die Natur geschichte, Anatomie und Physiologie vollst�ndig ab. Diess leistet nur das vorliegende Werk von J ohnston und zwar in einer popul�ren Sprache und in einer vom allgemeiner Anziehenden zu den schwie rigeren und trockneren Gegenst�nden verr�ckenden Ordnung, welche sich nicht allzu strenge an eine wissenschaftliche Gliederung, h�lt, wo diese der Klarheit und Verst�ndlichkeit Eintrag thun k�nnte. Die Anordnung des Stoffes in den einzelnen Abschnitten ist der allm�h lichen geschichtlichen Entwickelung unseres Wissens entsprechend, macht uns so �berall mit dessen pragmatischer Entfaltung bekannt, und lehrt uns, welches die Quellen eines gr�ndlicheren Studiums sind und welchen Antheil die verschiedenen Naturforscher daran genom men haben. Dadurch entsteht denn naturlich eine etwas wortreichere Ausf�hrung, als wenn der Verfasser einen streng systematischen Gangeingehalten hatte, welcher den Leser zwar mit dem jetzigen Stande der Wissenschaft, aber nicht mit der Geschichte ihrer Ausbildung bekannt gemacht hatte. Diese darstellungs-weise, eine bl�hende und oft poetische oder launige Sprache, das Hervorheben alles dessen, was irgendwie in's praktische Leben eingreift und die Bedeutung der Wissenschaft auch fiir dieses zu beleuchten geeignet ist, und die Erl�uterung des zum Ohre Gesprochenen durch viele sich dem Auge verst�ndigende Abbildungen k�nnen nicht verfehlen, einem Werke Freunde zu gewinnen, das seinem Inhalte nach unserer Literatur ganz fremd ist. Haben wir auch keine Weichthier-reichen K�sten, keine �berseeischen Provinzen, ist auch selbst die blosse Konchylien Liebhaberei in Deutschland in Abnahme, so kann ein wissenschaft lieberer Sinn f�r dieses Studium doch vielleicht durch ein solches Werk geweckt werden, w�hrend jenes wenigstens fiir die Pal�onto logie in neuerer Zeit eine so hohe Bedeutung erlangt hat. Wollten 'wir zu diesem oder einem andern Zwecke uns n�her mit der Mala kologie vertraut machen, so mussten wir entweder zu inl�ndischen Pannen und andern Beschreibungen, die zuf�llig wenigstens einen Theil des Systemes darboten, oder zu ausl�ndischen Schriften und oft zu viel umfangreicheren auch andere Zweige der Naturgeschichte mit umfassenden Werken, Systemen, W�rterb�chern u. S. W. Unsere Zuflucht nehmen.

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