Excerpt from Die Religion der Hellenen: Aus den Mythen, den Lehren der Philosophen und dem Kultus

Bei Lucke in den Erinnerungen an ihn S. 25. K. 0. Müller Prolegomena zu einer wissenschaftlichen My thologie S. 206 i.nachzuweisen. Ist mir dieses Bestreben gelungen, so wer den die erstorbenen Götter Griechenlands wieder anheben zu leben und sich in die Vorhallen des christlichen Tempels stellen nicht um von neuem angebetet zu werden, nicht um einem neuen Heidenthum Vorschub zu thun, sondern indem sie sich der Religionsgeschichte wie ein Theil dem Gan zen einreihen wird dadurch, dass eine und dieselbe bald mehr bald weniger begrifl'ene Wahrheit in allen Religionen wiederkehrt, der Unglaube, der diese Wahrheit in Frage oder in Abrede stellt, beschämt, und sowohl der Religions pbil050phie als der allgemeinen Anerkennung der geotfen barten Religion ein Dienst geleistet. Allerdings' mag man die Ergebnisse meiner Untersuchungen mit einigem Misstrauen betrachten wenn man auf ähnliche Lehrsätze stösst die wir in der christlichen Religion ausgeprägt finden. Jedoch da der Geist und das Gemüth des Menschen zu allen Zeiten sich ähnlich, die Menschheit eine und dieselbe und die re ligiösen Bedürfnisse immer und überall die gleichen sind, so ist jene Uebéreinstimmung an sich betrachtet nicht zu beanstanden, eher uber das Gegentheil wäre sich zu wun dern; und ich bin mir bewusst, ohne Befangenheit mich in den Sinn der Vorzeit versetzt zu haben, jederzeit von den überlieferten Lehren und Gebräuchen ausgegangen zu seyu, und sie mit der nöthigen Nüchternheit betrachtet zu haben, ohne ein selbstgemachtes Spiel damit zu treiben. F reilicb ist auf diesem Gebiete keine unumstössliche Gewiss heit zu erwarten, und es ist daher ein Leichtes, Einwiirfe im Einzelnen zu machen. Sind aber die entgegeustehenden Meinungen nicht geeignet, die vorhandenen Ralhsel mit gleicher Wahrscheinlichkeit zu lösen, so hohe ich, dass meine Grundamichten im Ganzen sich Bahn brechen wer den. Eiu Theil des wohlzusammcnbängenden Systems wird.

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