Excerpt from Die Politik des Grossen Kurfürsten Während des Krieges Gegen Frankreich 1672-75 mit Besonderer Berücksichtigung des Separatfriedens von Vossem vom 6. Juni 1673 und des Zuges nach dem Elsass im Herbst 1674: Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Hohen Philosophischen Fakultät der Universität Jena

Zug unternommen. Um so mehr muss man Peter Recht geben, wenn man die. Lage bedenkt, in der der Kurfürst sich befand. Neutral zu bleiben war ihm nicht möglich. Hätte er sich Frankreich ange schlossen, ao wäre zu befürchten gewesen, dass er von der �bermacht der Koalition vernichtet worden wäre, ehe er überhaupt zum Schlagen kam. Er hatte sich für den Anschluss an die Koalition entschieden; jetzt musste er aber nach den misslungenen Unternehmungen in den Niederlanden daran denken, sich dem Heera anzu schliessen, das den sichersten und schnellsten Erfolg verhiess; und dieses war das Kaiserliche und Reichs heer. Nur ein entscheidender und schneller Sieg konnte das "säbelrasselnde Schweden nötigen, es bei den Drohungen bewenden zulassen. Trat dieser Erfolg nicht ein, so musste der Kurfürst fürchten, dass es den Säbel ziehen würde; eine Annahme, die im nächsten Frühjahre zur Tatsache wurde. Der Meinung von Prntz glaube ich entgegentreten zu müssen, wenn erin seiner "preussi schen Geschichte sagt: die brandenburgische Politik war nach Abschluss des Friedens von Vossem im Be griff, Kaiser und Reich den Rücken zu kehren, um ihr Glück im Gefolge Frankreichs zu suchen und wenn er den Wiedereintritt in die Koalition mit Gründen morali scher Depression motiviert. Martin Spahn geht in seiner Geschichte des Grossen Kurfursten uberhaupt nicht auf diese Frage ein, sondern erzählt, wie auch sonst bei solchen Gelegenheiten, nur die blosse Tat sache, dass Friedrich Wilhelm mit dem Kaiser im Bunde gegen Frankreich gekämpft hat.

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