Excerpt from Die Entwicklung der Ehe

F�lle vermittelnder Schattierungen, das ist das in grofsen Z�gen wenig erfreuliche Bild von den verschiedenen Str�mungen und Richtungen, die sich gegenw�rtig auf diesem Felde bek�mpfen. In Folgendem soll nun der Versuch ge macht werden, unter �bergehung aller detaillierten, beson ders der ethnographischen Fragen jene f�r die Geschichte der Menschheit so �beraus bedeutsame Entwicklung zu schildern. Durch diese popul�re Fassung soll aber selbst verst�ndlich der Inhalt nicht irgendwie beeintr�chtigt werden, vielmehr wird durch die entsprechenden Hinweise auf die betreffenden Spezialforschungen jedesmal auch dem sach verst�ndigen Leser die M�glichkeit einer genaueren Kritik und eventuell auch eines anderen Urteils, als das vom Ver fasser gef�llte, geboten werden. Auf diese Weise hoffen wir sowohl der Aufkl�rung (im besten Sinne des Wortes genommen) als auch der Wissenschaft einen Dienst zu er weisen. Die Meinung n�mlich, die man in gewissen Kreisen unseres Vaterlandes ganz im Gegensatz zu anderen L�ndern mit einer gewissen Vorliebe pflegt, dafs es der wahren Wissenschaft Abbruch thun k�nnte, wenn ihre Ergebnisse auch in weitere Kreise der h�heren Bildung dringe, halten wir f�r ein zu verz0pftes Vorurteil unserer z�nftigen Gelehr samkeit, als dafs es sich noch dar�ber weiterer Worte ver lohnte. An einem solchen Handbuch aber, das die neuesten Forschungen zugleich mit ber�cksichtigt, fehlt es noch zur Zeit, selbst die Arbeit von Jul. Lippert, Geschichte der Familie, 1884, kann man mit R�cksicht hierauf in gewissem Sinne schon in unserer schnelllebigen Zeit veraltet nennen, und es m�chte um so zeitgem�l'ser sein, weil augenblick lich ein gewisser Stillstand in der Forschung eingetreten und andererseits auch kein nennenswertes Material mehr zu erwarten ist, das, entgegen den wesentlichsten Z�gen der neueren sociologischen Ansicht, andere zwingende Schl�sse an die Hand giebt.
Die primitive Ehe und die primitive Geschlechts genossenschaft.

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