Excerpt from Der Schauspieler und Sein Haus

Architektur, Malerei, Dekorationsarbeit in allererster Linie. Diese Dinge scheinen mir gegenwärtig im Vordergrund der Diskussion zu stehen. Und wenn ich nun heute sprechen will von dem Schauspieler und seinem Haus, so will ich in diese Diskussion das soll von vorherein feststehen nic ht e in tr e t e 11. Ich will nicht vor Ihnen die Frage erortern, ob preisenswert das Amphi theater oder das Rang und logen-gebäude, ob die stilisierte oder die naturalistische Aus stattung das Ziel sei. Ich will nicht unter suchen, oh der griechische Theaterbau, wo möglich das Freilufttheater, oder ob unsere gewohnte Kulissenbühne und ihr Dekorations betrieb das Richtige sei. In diese ganzen grossen, sehr differenzierten und umfangrei chen Debatten will ich nicht eintreten. Ich will nicht Stellung nehmen in dieser Dis kussion, sondern ich will Stellung nehmen geg en diese Art der Diskussion. Das, was ich Ihnen sagen möchte, was zu einem ganz lebhaften Gefühl zu erwecken die eigentliche und einzige Absicht meines Vortrages ist, wäre nämlich, dass es auf all diese Dinge absolut nicht ankommt, dass letz ten Endes für das, was im und am Theater geschaffen wird und geschaffen werden müss, wenn dieses ganze Institut einen Sinn behalten soll, all diese Dinge masslos gleich gültig sind, und dass es eine vollkommene Verdrehung der wirklichen Wertverhältnisse und zwar eine ganz gefahrliche bedeutet, wenn diese Dinge heutzutage in den Vorder grund gestellt werden, als ob es sich um op tische Gebilde handelte, zu deren Vollendung der, Schauspieler mitzuwirken habe, der Schau spieler der. Einen d104 mit gewissen Ge berden, die sich dem Bild irgendwie einzu fügen haben, bringen soll. Diese Darstellung scheint mir vollig verfehlt, scheint die wahren Werte des Theaters vollkommen zu verschüt ten, denn im Schauspielhause, im Hause des Schauspielers, da entscheidet nur einer, da hängt es nur von einem ab, ob wir gelang weilt, kühl interessfert oder bis ins Innerste ergriffen mit einem grossen Erlebnis beladen davongehen, nur einer vermag da über Sein oder Nichtsein zu ent scheiden, und dieser eine ist der Schauspieler.

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