About the Book
Excerpt from Der Heilige Krieg: Friedrich Hebbel in Seinen Briefen, Tagebüchern, Gedichten Il)ien hen 15. September 1852. 5riehrich hebbel.ftief3, in welchem fich einige 5ruchtbäume, namentlich ein fehr ergiebiger Birnbaum, be fouhen. 3n hem haufe waren hrei wohnungen, heren frennh lichfte unb geräumigfte wir einnahmen; ihr hauptvor3ug be ftanh harin, hof; fie gegen hie Sonnenfeite lag. Die anheren beihen wurhen vermietet: hie uns gegenüberliegenhe war von hem alten Blauermann Claus (R)hl nebft feiner einen, trammen 5rau bewohnt, unh hie britte, 3u her ein hinter eingang hurch hen Garten führte, von einer Cagelöhner familie. Die mietsleute wechfelten nie, unh für uns Kinher gehörten fie mit sum haufe, wie Unter unh mutter, von henen fie fich auch, was hie liebreiche Befchiiftigung mit uns anlangte, taum aber gar nicht unterfchiehen. L1nfer (harten war von anhern (hörten umgeben. Rn her einen Seite befanh fich her (harten eines jovialen ([ifchlermeifters, her mich gerne nedte, unb von hem ich heute nicht begreife, wie er, was er hoch fpäter tat, fich felbft has £eben nehmen tonnte. Zieh hatte einmal als gang, tleines Bürfchchen mit alttlugem (be. Ficht über hen 5aun 3u ihm herüber gefagt: Nachbar, es tft fehr taltl unh er wurhe nicht mühe, hiefes [dort gegen mich 311 wieherholen, befonhers in hen hei�en Sommermonaten. Rn hen (harten hes Cifd3lers ftief; her hes Drehigers. Diefer war von einer hohen, höl3ernen plante eingefafat, hie uns Kinhern has überfrhauen vermehrte, nicht aber has Durchblin3eln hurch Spalten unh Riffe. Dies machte uns im 5rühling, wenn hie fremhen fchönen Blumen wiehertamen, an henen her Garten reich war, eine unenhliche $teube, nur 3itterten wir, her Drehiger möchte uns gewahr werben. Dor blefem hatten wir eine unbegren3te Ghrfurcht, hie fich ebenfo fehr auf fein ernftes, ftrenges, mil3füd;tiges @eficht unh feinen falten Blid, 6als auf [einen Stanh unb feine uns imponierenben $unfiionen, 3. B. Auf fein herwanheln hinter £eihen, hie immer an unferem haufe vorbeitamen, gegrünhet haben mag. Wenn er 3u uns hinüberfah, was er 3uweilen tat, hörten wir febesmal 3u fpielen auf unb fhlihen uns ins haus 3urüd. Llah einer anheren Seite bilhete ein alter Brunnen hie Gren3e 3wifhen unferem Garten unh hem nahbarlihen. Don Bäumen be: fhattet unb tief wie er war, hie höl3erne Behahung ge brehlih unh bunlelgrün bemooft, founte ih ihn nie ohne Shauern betrahten. Gefhloffen mürbe has länglihe Diered hurh hen Garten eines milhhänblers, ber wegen ber Kühe, hie er hielt, bei ber gan3en Rohbarfhaft in einem herren anfehen ftanh, unh hurh hen hof eines idei�gerbers, hes verbrie�lihften aller Kienfhen, von hem meine mutter immer fagte, er fähe aus, als ob er einen verg'ehrt hätte unh hen anheren eben beim Kopfe triegen wollte. Dies war hie Htmofphöre, in her ih als Kinh atmete. Sie tanute niht enger fein, bennah erftreden fih ihre Ginbrüde bis auf hen heutigen tag. Noch fleht mir her luftige Cifhler über hen 5aun, noh ber grämlihe Pfarrer über hie Dlante. Koh fehe ih hen vierfhrötigen, wohlgeniihrten Ulilhhönbler, hie hönbe in her Cafhe, sum beihen, ba� fie niht leer fei, in feiner tür ftehen; nah hen wei�gerber mit feinem galliggelben Ge fiht, hen ein Kinh fhon hurh feine roten Baeten beleihigte, unh ber mir noh fhredliher vortam, wenn er an läheln anfing. Floh fi�e ih auf ber Heinen Bunt, unter hem breiten Birnbaum unh harre, wöhrenh ich mih an feinem Shutten erquide, ob fein von ber Sonne befhienener idipfel niht eine wegen [durmftihs frühreife 5ruht fallen lä�t; noch flö�t mir her Brunnen, an heffen Behahung alle Hugenblicte immer etwas genagelt werben mu�te, ein un heimlihes Gefühl ein. About the Publisher Forgotten Books publishes hundreds of thousands of rare and classic books. Find more at www.forgottenbooks.com