Excerpt from Das Pflanzenreich, Vol. 50: Regni Vegetabilis Conspectus; Orchidaceae-Monandae-Dendrobiinae; Pars II; Genera N. 278-279

Ich m�chte hier einen Augenblick innehalten, um mich gegen den Vorwurf zu verwahren, als sei das, was ich in der Vorrede zu Dendrobium gesagt habe und diese letzte Ausfuhrung hier als eine Polemik aufzufassen, gegen den Gr��esten, dem die jetzige Zeit f�r die Forscherarbeit eines ganzen langen Lebens verpflichtet ist und es bleibt, so lange man Naturwissenschaften treiben wird. Als Ch. Darwins Werk �ber die Einrichtungen, durch welche Orchideen befruchtet werden, erschien, glaubte man die Formel zu haben, welche die schwierigsten Gleichungen m�helos l�ste und endlich den Gesichtswinkel, unter dem die unendliche Formf�lle der Orchideenbl�ten angesehen werden m�sse. Wenn irgend einer, so habe ich damals das Buch mit Begeisterung gelesen und ehrlich und tiefgr�ndig war diese Begeisterung. Wer dann, wie ich, im portierte Orchideen zu Zehntausenden hat liegen sehen, wie sie in den Speichern der gro�en englischen Importfirmen lagerten genau so, wie sie aus den W�ldern gekommen waren; dazu tausende von Herbarexemplaren untersucht und an diesen allen h�chst selten Exemplare mit Kapseln gefunden hat, der muss gegen die Verallgemeinerung der in dem Darwin'schen Buche niedergelegten Satze misstrauisch werden. Mag dem nun sein, wie immer, m�gen wir ein ungeheures Sterben unter den Insekten an nehmen m�ssen, uns die Pflanzen, wie wir sie jetzt haben, anmuten, wie eine ver schollene Sprache, zu der wir keinen Schl�ssel haben, so bleibt das eine als unsterb liches Verdienst Darwins �brig, dass er uns die Orchidaceen anders anschauen und anders beschreiben gelehrt hat. Dies Verdienst wird auch dann bleiben, wenn es nie gelingen sollte, den Gegensatz zu �berbr�cken, welcher zwischen der grenzenlosen Frucht barkeit der Orchideen unter der Hand des z�chtenden Menschen und der fast v�lligen Sterilit�t ganzer gro�er Abteilungen in der Natur unzweifelhaft besteht. Beobachtungen �ber die Befruchtung von Eric fehlen zur Zeit noch g�nzlich. Die einzige Frucht, welche wir in der Litteratur erw�hnt finden, ist die von Beer in seinen beitr�gen zur Morpho logie auf Taf. V, Fig. 13 dargestellte �brigens wenig charakteristische Kapsel von Eric stellata. Es ist eine spindelf�rmige, an der Stielseite st�rker verschm�lerte Kapsel von etwas ungleicher Entwicklung und an der Spitze von den �berresten des Perigons ge kr�nt. Die Struktur der Samen ist nicht erl�utert und keiner abgebildet. In Ch. Dar win's mehrfach erw�hntem Werk ist von Erin. �berhaupt nicht die Rede. Es hat dies wohl seinen Grund darin, dass diese Gattung in der Kultur stets eine ganz unter geordnete Rolle gespielt hat, da die G�rtner wenig Freude an den im allgemeinen nicht sch�nen Gew�chsen haben, und an Amateuren, welche auch derartige Pflanzen z�chten, augenblicklich nicht 10 existieren.

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