Excerpt from Das Ausschliessungs-Recht (Jus Exclusivae) Der Katholischen Staaten �sterreich, Frankreich und Spanien bei den Papstwahlen: Mit Benützung Unpublicirter Acten des K. K. Haus-Hof-und Staatsarchivs zu Wien

Mag es immerhin richtig sein, dass die Decretale "in no mine domini keine praktische Bedeutung erlangte, dass kaum eine einzige Papstwahl nach den Vorschriften derselben er. Folgte, so ist sie für unseren Standpunkt doch aus dem Grunde von Wichtigkeit, weil Sie den seit jeher zwischen Kirche und Staat bestehenden Interessenkampf bei der Papstwahl, von welchem ja nachstehend ein Stück geschildert werden soll, für die'dauer in's Gebiet der kanonischen Gesetzgebung hinüber spielte, auf welchem Gebiete er durch Jahrhunderte beharrlich festgehalten, natürlich zum Nachteile des Staates enden musste. Denn was ist wol leichter einzusehen, als dass die Gesetze, welche eine von zwei Streitparteien sich zum Schiedsrichter in der eigenen Sache aufwerfend über den Streitgegenstand erlässt, der anderen Partei kaum zum Vorteile gereichen werden.

Nicht um seiner selbst willen also, nicht seines Wortlautes halber wurde das Wahldecret Nicolaus II. Hier kurz berührt, denn dass die zweideutige Anerkennung der weltlichen Macht in demselben, die Erwähnung Heinrich IV., des Nachkommens jener Herrscher, ohne deren Genehmigung sich einst keinpapst auf seinem Throne sicher fühlte, mit dem nachmaligen Exclu sionsrecht absolut in gar keinem Zusammenhänge steht, braucht wol kaum hervorgehoben, geschweige denn bewiesen zu werden sondern aus dem Grunde, weil es den Vorläufer, die Einleitung jener Reihe von Gesetzen bildet, welche sich gegenseitig auf einander stützend, dem Staate auch den letzten Rest dessen genommen haben, was er einst besass, und weil von diesen Gesetzen allerdings einige für unsere Nachforschungen auch von unmittelbarer Wichtigkeit erscheinen.

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