About the Book
Der vorliegende Band ist eine Sammlung von Auszügen aus einem recht umfangreichen Weisheitsbuch des alten China.Das Buch wurde von einer Anzahl von daoistischen Gelehrten verfasst, die im Dienst des Königs von Huainan standen, einem kleinen Fürstentum im China der Han Dynastie, im zweiten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung.Der König war Kunst und Literatur sehr ergeben und sein Hof war ein beispielhafter kultureller Schauplatz, als acht taoistische Meister mit diesen Lehren auftraten.Obwohl es einem schnell klar wird beim Lesen dieses Textes, dass diese Schriftsteller stark beeinflusst waren von den Klassikern von Laotse und Tschungtse bis hin zu Konfuzius, so ist der Fokus des vorliegenden Werkes doch ein recht anderer, denn es geht hier einzig allein um Staatsführung, Sozialpolitik, und politische Strategie, und nicht um allgemeine Philosophie im Sinne von Laotse oder Tschungtse, oder Ethik und Moral im Sinne der konfuzianischen Lehre.Zu beachten ist weiterhin, dass die Werke von Laotse und Tschungtse von den bürgerkriegsartigen Zuständen des beginnenden Feudalismus geprägt waren, während die Meister von Huainan in einer Zeit der Rekonstruktion lebten, nachdem für einige Hundert Jahre Bürgerkrieg geherrscht hatte im ganzen China. Daher fällt auf, dass diese Lehren und Einsichten viel mehr positives Denken und viel weniger Zynismus enthalten, als die der Taoisten, die in turbulenten Zeiten ihre Bücher schrieben.Ganz wie andere taoistische Schriften, so dient auch das vorliegende Buch der Kontemplation, und wurde nicht mit dem Ziel verfasst, eine jedwede Ideologie zu propagieren.Obwohl der Fokus des Werks auf der Kunst der Staatsführung liegt, so wird dieses Thema doch sehr breit behandelt, denn es geht um so verschiedene Fragen wie Organisation und Management, Beziehungen zwischen Menschen, und solchen zwischen Beamten und Bürgern, Erziehung, Wirtschaft, Bräuche, Tierhaltung bis hin zu ethischen Fragen, die den Herrscher und seine Minister anbetreffen.Es fällt auf, dass die Verfasser des Buches eine Vision vom Staat haben, die erstaunlich pluralistisch anmutet, obwohl ich nicht der Meinung anderer Übersetzer bin, dass dies eine 'egalitäre' Vision war. Es wird doch sehr deutlich gemacht im Text, dass Egalität kein Prinzip von Regierung sein kann, weil Gleiche nicht über Gleiche regieren können, und also Ungleichheit der Bürger die Voraussetzung für jedes geordnete Staatswesen ist. Dazu gehört auch, dass es eine soziale Hierarchie gibt, welche sich in der hierarchischen Struktur der Regierung selbst widerspiegelt.Weiterhin fällt auf, dass die Autoren das Ideal eines geordneten und fortschrittlichen Staatswesens herausstellen und von degenerierten, unordentlichen und dekadenten Gesellschaften abzugrenzen suchen. Dies mag man durchaus als verschiedene Stufen in der Entwicklung des menschlichen Bewusstseins ansehen.Ganz besonders wird herausgestellt, dass in allen Fragen der Staatsführung Wert gelegt werden muss auf Ausgeglichenheit und Harmonie, wie dies auch für den menschlichen Körper gilt, und die Interaktion von Menschen mit ihrer natürlichen Umwelt. Negativ stellen die Autoren Aggressivität und Habgier als die menschlichen Schwächen dar, die der Integrität des Staatswesens am schädlichsten sind.Das umfangreiche Werk enthält Gedanken über Krieg und Frieden, Staat und Gesellschaft, und Weisheit. In der vorliegenden Ausgabe wurden die speziellen Anmerkungen zur Kriegsführung ausgelassen, da sie meiner Meinung nach viel prägnanter von Sun Tsu in seinem Buch von der Kunst der Kriegsführung ausgeführt wurden. Auch von den Weisheitssprüchen wurden nur einige wenige hier eingefügt, da sie sehr an das Dao De Ging erinnern, dort aber weitaus besser und prägnanter formuliert wurden.
About the Author: Parallel zu einer Karriere im internationalen Recht in Deutschland, der Schweiz und den Vereinigten Staaten, richtete Dr. Peter Fritz Walter (Pierre) sein Interesse auf Kunst, Kochkunst, Astrologie, Klavierspiel und Komposition, Kinderpsychologie, Psychoanalyse, Philosophie, und Sozialwissenschaften. Schon als Schüler schrieb Pierre Essays und wurde Schulbester im Essayschreiben, sowie anerkannt wegen seiner Tätigkeit als Begründer und Herausgeber des Schulmagazins. Nach Abschluss seiner beiden Staatsexamen in Jurisprudenz an der Universität des Saarlandes und einem Masterstudiengang (LL.M.) in Europäischer Integration am Europa Institut derselben Universität, 1982, wurde Pierre an der Rechtsfakultät der Universität Genf für ein Doktorat im internationalen Recht zugelassen. Die Doktorarbeit über die kritische Frage einer Beweislastverteilung bei der Immunität von Staaten legte er im Dezember 1987 erfolgreich ab. Sowohl die umfangreiche Schrift selbst, als auch die Soutenance de thèse waren in französischer Sprache. Im Jahre 2012 kooperierte er für einen Artikel über das Thema 'Inneres Kind im Geschäftsleben' für das israelische Frauenmagazin Globes, der in der Hebräischen Ausgabe des Magazins veröffentlicht wurde. Im Jahre 1986 traf Pierre in Paris mit der französischen Kindertherapeutin Françoise Dolto (1908-1988) zusammen und interviewte sie in ihrer Wohnung in der Rue Saint-Jacques. Pierre ist zweisprachig Deutsch-Französisch und bezeichnet sich selbst als ein Francoallemand sowohl sprachlich als von der kulturellen Ausrichtung. Pierre spricht, schreibt und unterrichtet in Englisch als seine vierte Sprache nach Deutsch, Latein und Französisch. Er liest Originaltexte für seine Forschung auch in Spanisch, Italienisch, Portugiesisch und Holländisch. Durch seinen fast zwanzigjährigen Asienaufenthalt in Südostasien hat er darüber hinaus Kenntnisse des Indonesischen, des Thai, des Kambodschanischen, des Chinesischen und des Japanischen. Pierres Bücher, Publikationen und Medien sind alle von ihm selbst produziert worden, einschließlich Audio- und Videoproduktion, und Produkt Design. Pierre nutzt das Apple Mac OS, mit einem Mac Pro und einem Macbook Pro für seine Arbeit. Pierre ist geschieden und lebt seit 2004 als freier Schriftsteller in Phnom Penh, Kambodscha.