Autonome Software Agenten übernehmen immer mehr Funktionen des täglichen Lebens und Arbeitens von Verbrauchern und Unternehmern, ohne dass dieser zunehmende Einfluss von auf Wahrscheinlichkeitsberechnungen basierenden und selbständig entscheidenden Systemen ausreichend im Fokus öffentlicher Wahrnehmung oder gesellschaftlicher Diskussion steht. Doch jedes Mal, wenn ein Chatbot in einer elektronischen Kundendienst-Kommunikation wie ein menschlichen Mitarbeiter wirkt, Autos selbständig Fußgänger erkennen und anhalten, Flugdrohnen trotz Wind und Wetter ihre Position halten oder Maschinen selber entscheiden, welche Teile sie als nächstes produzieren, gehören autonome Software Agenten zu den zentralen Steuerungselementen ihrer Aktionen.Obwohl sich Software Agenten grundsätzlich von deterministischen IT-Systemen unterscheiden, existieren de lege lata keine gesetzlichen Compliance-Anforderungen in Deutschland, die speziell für autonomer Software Agenten bestimmt sind. Auch waren diese Fragen - soweit ersichtlich - noch nicht Gegenstand der Rechtsprechung vor deutschen Gerichten.In der juristischen Literatur finden sich zwar erste Ansätze, die verschiedene rechtliche Herausforderung in Bezug auf autonome Software Agenten und künstliche Intelligenzen untersuchen, doch bieten diese weder eine einheitliche Position, noch betrachten sie Compliance-Anforderungen die Hersteller in Bezug auf die Entwicklung bzw. Inverkehrbringung von IT-Systemen direkt betreffen. Dieses Buch basiert auf der juristischen Masterarbeit des Autors, die mit dem Fakultätspreis für die beste Abschlussarbeit im Jahr 2018 an der Rheinischen Fachhochschule Köln ausgezeichnet wurde.Mit dieser Master-Thesis, die im Jahr 2018 mit dem Fakultätspreis der besten juristischen Masterthesis an der Rheinischen Fachhochschule Köln ausgezeichnet wurde, untersucht der Verfasser daher die Frage, aus welchen rechtlichen Prinzipien sich de lege ferenda Compliance-Anforderungen an die Hersteller autonomer Software Agenten entwickeln lassen. Um sich dem Thema dieser Thesis anzunähern, untersucht der Autor im ersten Abschnitt dieser vierteiligen Arbeit, die in Deutschland de lege lata geltenden grundsätzlichen Compliance-Anforderungen an IT-Systeme und leitet die sich hieraus ergebenen Sorgfaltspflichten für ihre Hersteller ab.Der zweite Teil der Arbeit führt zuerst in die technischen Aspekte autonomer Software Agenten und ihre Klassifizierung ein, zeigt dann einen Überblick der aktuellen industriellen Anwendung und wissenschaftlichen Forschung auf, um abschließend autonome Software Agenten und deterministische IT-Systeme adäquat voneinander abzugrenzen. Aufbauend auf den Erkenntnissen des ersten und den Erläuterungen des zweiten Abschnitts dieser Thesis, untersucht der Autor im dritten Teil die Anwendung der identifizierten Compliance-Anforderungen an Hersteller von IT-Systeme auf Hersteller autonome Software Agenten. Dabei zeigt er ungelöste Problembereiche auf, die durch eine solche Anwendung entstehen und erarbeitet mögliche Lösungsansätze.Im vierten Teil dieser Arbeit entwickelt der Verfasser fünf grundsätzliche Compliance-Prinzipien die einerseits abstrakt genug für eine universelle Anwendung und den technischen Fortschritt sind und andererseits konkret genug, um einen spürbaren Nutzen für die Gesellschaft zu bewirken und die sich dafür eignen, de lege ferenda, die Grundlagen der Compliance-Anforderungen an autonome Software-Agenten zu bilden. Ihre Conclusio findet diese Arbeit mit einer abschließenden Würdigung zu den "Compliance-Anforderungen an selbstentwickelte autonome Software Agenten" durch das Fazit des Autors.