Excerpt from Bemerkungen zu Gregor von Tours Kleineren Schriften

Die vorliegende Abhandlung besch�ftigt sich mit den Sagen, aus welchen die von Gregor von Tours gesammelten Wundergeschichten erwachsen sind. W�hrend Loebell (gregor v. T. Und seine Zeit S. 22zif.) und Hauck (kirchengeschichte I 184 ti.) besonders die pers�nliche Seite in der Bildung dieser Erz�hlungen ber�cksichtigen und ein Bild des geistigen und sittlichen Lebens jener Zeit entrollen, soll hier lediglich der Stoff dieser Dichtungen einer Pr�fung unterzogen werden. Wie die religi�sen so bleiben auch die kulturgeschichtlichen Gesichtspunkte uner�rtert, obgleich es die rein menschliche Teil nahme ia hohem Grade erregt, bei den Orten zu verweilen, wo die Leidenden in den Jahrhunderten, in denen die Naturkunde so wenig beliebt war, Heilung suchten und oft, soweit seelische Eindr�cke wirkten, auch fanden. Diese Pr�fung besteht nur darin, die Sagen zu ordnen und mit denen der neueren Zeiten, besonders den franz�sischen, zu sammenzustellen. Es d�rfte sich daraus ergeben, dafs dieselben zur Zeit Gregors an n�hernd in demselben'umfange und in �hnlicher Form im Umlauf waren wie jetzt, und dafs sie sich auch nicht wesentlich von den Sagen der benachbarten germanischen Ge biete unterscheiden, ein Nachweis der nicht unwichtig f�r das Verst�ndnis der epischen Dichtung der Franken sein w�rde. Man kann einwenden, dafs die Mirakel Gregors zeitlich oft weit auseinanderliegen. Darauf ist zu erwidern, dafs eine gewisse Einheit durch den Zweck des Verfassers gew�hrleistet ist. Um die Gl�ubigen durch das Leben seiner Helden zu erbauen, mufste Gregor eine gewisse Auswahl treffen und Dinge, die seinen Zeitgenossen ganz fremdartig erschienen w�ren, weglassen. Dann bringt es die Natur dieser Sagen mit sich, dafs man bei ihrer Zusammenstellung sich schwer ganz be stimmt auf einen gewissen Zeitabschnitt beschr�nken kann. Ein Blick in die Samm lungen der Neuzeit beweist, dafs ihre Verfasser sich zeitlich noch weniger gebunden haben.

Es folgen zun�chst einige Stellen, in denen Gregor heidnische G�tterverehrung und Gebr�uche als solche erw�hnt, dann die Sagen, welche sich christlichen Anschauungen untergeordnet haben. Die Ordnung ist die gew�hnliche, welche von der volkst�mlichen Einteilung des Alls in Luft und Erde (pflanzenleben und Wasser) ausgeht und daran Sagen �ber Tiere, D�monen und Menschen schliefst. Die Orts und Zeitangaben sind den Anmerkungen der Ausgabe von Krusch entnommen.

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