Excerpt from Beiträge zur Siedlungsgeographie des Unteren Moselgebietes: Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Hohen Philosophischen Fakultät der Universität Marburg

Den Kern des Gebietes, mit dem sich die vorliegende Arbeit be schäftigt, bildet, rein orographisch betrachtet, der Teil des Rheinischen Schiefergebir es, den die Vogelsche Karte des Deutschen Reichs mit dem Namen oselberge bezeichnet. Sie werden nach Süden durch das vielfach gewundene Erosionsthia.l der Mosel begrenzt auf einer Strecke, die imwesten durch Schweich, im Osten durch Beil bestimmt wird. Folgt 'man der in der Litteratur heute allgemein angenommenen Begrenzung der Eifel, die als Südgrenze dieses Plateaus die Mosel von der Ein mündung der Sauer bis zum Rhein betrachtet, so gehören auch die sogen. Moselberge zur Eifel. Freilich hat diese Begrenzung nur in den Büchern Geltung. Die Bewohner kennen sie nicht. Denn was schon Simrock 1841 in seiner prächtigen Schilderung des Malerischen und romantischen Rheinland erzählt, gilt auch noch heute. Gleich hinter dem Maifeld, 'sagt er, liegt die Eifel, sonst von Mosel, Sauer, Ur und Erft begrenzt, obgleich sie auch innerhalb dieses Bezirkes nicht leicht zu finden ist, denn von welcher Seite man auch hineinkommen mag, nirgends wollen die Leute in der Eifel wohnen, überall fängt sie erst drei Stunden weiter an. Simrock nennt auch einen Grund für diese merkwürdige, aber doch wohl berechtigte Thatsache. Es ist derselbe, den auch Arndt beobachtet hat, der in seinen 'wanderungen aus und um Godesberg (1844) 1) meint, die Bewohner des Landes schämten sich der Eifel, weil sie wegen ihrer "wildheit und Rauhigkeit berüchtigt sei. Er hat damit eine Beobachtung geäu�ert, die sich auch heute noch der Wanderer bestätigen lassen kann, jedoch nicht, wie es nach den Arndtschen Worten scheinen könnte, in der ganzen heute so genannten Eifel, sondern nur in ihren Randgebieten, und so denn auch in den an die Mosel angrenzenden Teilen. Diese Thatsache wird man berück sichtigen müssen, wenn man zu einer befriedigenden Erklärung der volkstümlichen engeren Begrenzung und damit der in den Grenzbezirken herrschenden Abneigung gegen eine weitere Ausdehnung der Eifel ge langen will. Man kann dabei eine geographische und eine historische Seite der Frage unterscheiden.

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