Excerpt from Ausgew�hlte Trag�dien des Euripides, Vol. 3: F�r den Schulgebrauch Erkl�rt; Bacchen

Mit der Sage von der Verfolgung des Dionysos verbindet sich die Erz�hlung von der Nichtanerkennung seiner g�ttlichen Abstammung und seines Cultus, und wiihrend wir bisher den Mythus ganz im Bereich der griechischen Mythologie gefunden haben, thut sich nunmehr ein fremdartiges Gepr�ge hund. Es liegt das Bewusstsein eines fremden Ursprungs vor, wenn es heisst, Dionysos stamme zwar von der Tochter des Kadmus und Theben sei seine Geburtsst�tte, nach seiner zweiten Geburt aber sei er in Lydien und Phrygien an den Ufern des Paktolus in der Umgebung des Gebirges Tmolus erzogen worden, habe zuerst in Asien unter den Barbaren seinen Cultus, dessen Tonwerkzenge er zum Theil von der phrygischen G�ttermutter Kybele entlehnt, verbreitet, sei dann auch nach Griechenland und zwar zun�chst nach Theben gekommen, wo die Schwestern der Semele, Agaue, Inc und Autonoe, die Abstam mung des Dionysos von Zeus leugneten, und habe an diesen wie an Pentheus, dem Sohne des aus den Drachenz�huen geborenen Echion und der Agano, welcher der Einf�hrung des neuen Gottesdienstes heftigen Widerstand entgegense12te" furchtbare Rache genommen. Der Cultus, mit dem die Feste des Gottes gefeiert wurden, war or giastisch und mit geheimnissvollen Weihen verbunden. W�hrend nach dem 26. Homerischen Hymnus der erwachsene Dionysos mit den Nym phen, die ihn in den k�hlen Grotten von Nysa auferzogen, durch den Wald schw�rmt und diesen mit unsagbarem L�rm erf�llt, wie es noch der Vorstellung der oben erw�hnten homerischen Stelle entspricht, er h�lt jetzt der Gott eine bunte Begleitung von verz�ckten Bacchantinnen, Satyrn, Silenen; unter den T�nen einer rauschenden Musik von Pauken (rdpmva), Fl�ten, ehernen Becken (mig�ala) Tambourins Klingeln (sp�rala) schw�rmt er in Bergen und W�ldern und f�llt sie mit Evoejauchzen und tobendem L�rm an, wilde Thiere erjagend und zerreissend um das Fleisch roh zu essen, unter Umst�nden auch feind lichen Heeren entgegentretend und sie in die Flucht schlagend. Ebenso eilten an den Festen des Gottes in schw�rmerischer Verz�ckung und wilder Begeisterung die Frauen und M�dchen, bekleidet mit dem Hirsch kalbfell (vs�pig), hinaus in die waldigen Berge, f�hrten unter Fackel schein n�chtliche Reigent�nze auf, tobten und jauchzten unter ekstati schen K�rperhewegungen, jagten wilden 'i'hieren nach und verzehrten das rohe Dieser orgiastische Cultus des trieterischen Dionysos.

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