Excerpt from Aus Galens Praxis: Ein Kulturbild aus der R�mischen Kaiserzeit

Schriften auf diese Lebemperioden zu verteilen. Dabei ergab sich, da� seine philosophischen Arbeiten mannigfacher Art, namentlich wohl seine! Gro�e 'be weislehre' (ht &xo�s�smg) in 15 B�chern, zumeist noch in der Provinz ab gefa�t oder dort wenigstens entworfen worden sind. W�hrend der wenigen, aber sehr bewegten Jahre des ersten romischen Aufenthalts verfa�te er vorzugs weise Einzelstudien Streitschriften Grundrisse anatomischen und physiologi schen Inhalts, begann auch schon damals seine umfassenden systematischen Darstellungen der beiden Gebiete. Diese Lehrb�cher wurden nach der end g�ltigen Niederlassung in Rom erweitert und abgeschlossen, z. T. Ganz neu ge schrieben, und es zeigt sich eine innerlich begr�ndete, planvolle Fortentwick lung seiner Forschung und schriftstellerischen T�tigkeit darin, da� nunmehr Pathologie und Therapie, dazu Hygiene (di�tetik) und Pharmakologie besonders in den Vordergrund treten. Es ist ein mit den Jahren immer deutlicher er kennbarer �bergang von der Theorie zur Praxis.

Man mu� anerkennen, da� diejenigen B�cher, die der Bekampfung von Krankheiten und der Erhaltung der Gesundheit dienen sollen, bei aller Unselb st�ndigkeit in sehr vieler Beziehung doch auch einen Schatz eigner Erfahrungen verwerten, dessen Anwachsen im h�heren Lebensalter mit Befriedigung beob achtet wird. �hnliches gilt von den fr�heren Werken �ber den Bau des menschlichen K�rpers und seine Lebensfunktionen. Was dieser Mann erst im Orient und vor allem mehr als drei Jahrzehnte lang in der Reichshauptetadt bei den Angeh�rigen vieler Nationen und in allen St�nden, vom Bauern, Fischer und Luxussklaven an bis zu dem �berarbeiteten Staatsbeamten, der blasierten Welt dame, dem ausschweifenden Lebemann, erlebt und beobachtet hat ist sehr be tr�chtlich. Er teilt ebenso die am eigenen Korper gemachten Erfahrungen mit und zieht daraus seine Schl�sse wie die am Krankenbett des Kaisers und in der kaiserlichen Familie. Die Art, in der er von seinen Erfolgen als kaiser licher Leibarzt berichtet, zeigt freilich, da� ihm sein pers�nlicher Ruhm und Einflu� h�her stand als die W�rde der reinen Wissenschaft, und best�tigt unser Urteil uber seinen im Grunde subalternen Charakter.

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