Excerpt from Asseburger Urkundenbuch, Vol. 1: Urkunden Und Regesten Zur Geschichte Des Geschlechtes Wolfenbüttel-Asseburg Und Seiner Besitzungen; Bis Zum Jahre 1300

Im Gegensatze zu dem herrschenden Zeitgeiste gewa'hrt es einen ungewohn lichen Genuss, Studien mit mò'glichster Gritndlichkeit und Treue zu betreiben, dem geistigen Interesse derselben mehr oder weniger sich zu widmen und da, wo noch Auctoritc'tt existirt, diese zur Geltung zu bringen. Mit a'chten Docu menten und gleichzeitigen Urkunden, diesen vorzitglichsten und lautersten Quellen der Geschichte in der Hand, gewinnt dieselbe einen hoheren Reiz. Wenn der Herausgeber also mit Mithe und Eifer versucht hat, derartige Quellenstudien zu einer familien-geschichte zu machen und die greifbaren Resultate seiner Fomchungen aus einer langen Reihe von Jahren hier vorlegt, so ist er fù'r sich durch die Arbeit selbst reichlich belohnt, zumal zu seiner Freude mancher tief vergrabene Schutz gehoben wurde, glaubt aber auch andererseits dem Geiste dieses Jahrhundefis nicht untreu geworden zu sein, weil dasselbe nicht mit Unrecht auch als ein Jahrhundert der Denkmà'ler und Erinnerungen bezeichnet wird und im Forschen nach ungefà'lschten Quellen ungleich mehr geleistet hat, als manches friihere. Bei mannichfachem Schatten sind auch die Lichtseiten nicht verkannt, deren Werth den alten Geschlechtern des deutschen Adels zu Gute kommt. Eine Familie mit nicht unbedeutender Vergangenheit und reicher Ge schichte wird auch heute noch ihr Ansehen behalten, und jemehr jedes einzelne Mitglied demelben der Traditionen sich bewusst ist, die einstmals die Ehre seines Hauses ausmachten, um so mehr wird er jene auch sich selbst und dadurch seiner Familie zu erhalten streben. Darum wird die Kenntniss der Geschichte eines Geschlechts edles Selbstbewusstsein beim Einzelnen, wie im 4llgemeinen nur flirdern honnen.

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